Karl C. Mayer, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse

Glossar: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y

                                                                                                   home-brt.gif (1287 Byte)

Nach einem Trauma

Was sollte man unmittelbar nach einem traumatischen Ereignis tun

  • Suchen Sie Kontakt zu Menschen insbesondere zu guten Freunden. Gehen Sie nicht in eine leere Wohnung nach hause, überreden Sie ein Freund bei Ihnen zu bleiben. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge scheint ein Freund hier fürs erste eher besser zu helfen als ein "Spezialist".
  • Sprechen Sie mit anderen über das Ereignis, Reden hilft über alles hinweg zu kommen.
  • Denken Sie daran, das Ereignis ist vorbei und Sie sind jetzt sicher. 
  • Bewegen Sie sich, machen Sie Sport um die Angst und Spannung los zu werden. 
  • Meiden Sie Alkohol, Beruhigungs --  und Schlaftabletten.  (Sie stumpfen Sie ab und erschweren es adäquat mit dem Problem umzugehen), Wenn die Wirkung nachläßt kommt alles wieder.
  • Vermindern Sie ihren Konsum von Stimulanzien (e.g. Tee, Kaffee, Schokolade, Coca-Cola, Zigaretten), damit Sie Ihren Körper nicht noch mehr aufputschen als er schon ist.
  • Versuchen Sie etwas zu essen, auch wenn Sie nicht hungrig sind- 
  • Wenn Sie nicht schlafen können- bleiben Sie nicht im Bett zum Grübeln und Herumwälzen- stehen Sie auf, machen Sie etwas entspannendes bis Sie sich richtig müde fühlen. I

Wie kommen Sie über die nächsten Tage 

  • Bedenken Sie Ihre Reaktionen sind eine normale Folge eines Traumas und sie werden mit der Zeit vorbeigehen. Nicht jede Angst und nicht jeder Alptraum entsprechen einer Krankheit.
  • Versuchen Sie Ihre normale Routine so bald als möglich wieder aufzunehmen.  Möglicherweise müssen Sie bei schwierigen Aufgaben langsam beginnen.
  • Wenn es Ihnen nicht gut geht, Sie Angst haben, atmen Sie langsam und tief durch, erinnern Sie sich, das Trauma ist vorbei, Sie sind wieder sicher.
  • Versuchen Sie Dinge zu tun, die entspannend und erfreulich sind. .
  • Sprechen Sie weiter mit der Familie, Freunden  und Kollegen über das Trauma, es hilft über ihre Gefühle hinweg zu kommen.
  • Auch wenn Sie eine Distanz zu anderen Menschen spüren, lehnen Sie deren Unterstützung nicht ab.
  • Arbeiten Sie an Ihrem generellen Stresslevel - Sorgen Sie für genügend Schlaf, gutes Essen, regelmäßige Bewegung. Nutzen Sie Entspannungstechniken, diese helfen Anspannungen zu lösen.
  • Weil nach schwerem Stress Unfälle häufiger sind, fahren Sei jetzt besonders vorsichtig, seinen Sie auch im Haus und im Umgang mit Maschinen vorsichtiger als sonst.
  • Geben Sie sich Zeit mit ihren Erinnerungen fertig zu werden. Möglicherweise gibt es Aspekte des Erlebnisses, die schwierig zu vergessen sind.  
  • Wenn Sie besonders ausgeprägte Ängste entwickeln oder auch Wochen oder Monate nach dem Ereignis noch von Alpträumen verfolgt werden und generell angespannter, reizbarer und ängstlicher werden sollten Sie einen Fachmann aufsuchen. In erster Linie einen Facharzt für Psychiatrie. Dieser kann am besten entscheiden welche Therapie für Sie die beste ist.
  • Gleiches gilt auch wenn sie nach einem Trauma vermehrt zu körperlichen Symptomen oder Krankheiten neigen.
  • Das Durchleben eines Traumas ist für sich alleine allerdings kein Grund für eine psychotherapeutische oder sonstige Behandlung. Nur wenn die Symptome eine posttraumatischen Belastungsstörung oder einer akuten Belastungsreaktion tatsächlich vorliegen profitieren Menschen von einer Behandlung, für die Menschen ohne Symptome, schadet eine Behandlung möglicherweise mehr als sie nützt. (Am J Psychiatry 2009; 166:293–301)

  Posttraumatische Belastungsstörung auf der Homepage

Leitlinien der Fachgesellschaften zum Thema

Dissoziative Störung der Bewegung und Empfindung / Konversionsstörung
Posttraumatische Belastungsstörung

Zur Startseite Anschrift des Verfassers: (Praxisadresse)
Feedback: Karl C. Mayer
Gästebuch Bergheimerstraße 56a
E-Mail 69115 Heidelberg