Depression Seite 4
Symptome
häufige
psychische Symptome der Depression |
häufige
körperliche Symptome der Depression |
innere Leere die man mit dem "Gefühl der Gefühllosigkeit" beschreiben kann
|
Appetitverlust, Gewichtsabnahme, manchmal aber auch
Gewichtszunahme |
Die gedrückte Stimmung verändert sich von
Tag zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände |
Verstopfung, bei Angst auch Durchfall oder
Harndrang |
Mangel an Antrieb und Interesse, |
Verlust and sexuellem Interesse, |
Müdigkeit oder Energieverlust,
Ausgeprägte Müdigkeit kann nach jeder kleinsten Anstrengung auftreten. |
Rücken- oder Gliederschmerzen, |
Nachlassen der Aufmerksamkeit, |
Kopfdruck, Schwindel, |
Konzentrationsstörungen, Grübelneigung |
Übelkeit, |
innere Unruhe oder Verlangsamung, |
Kloßgefühl im Hals, |
Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf, |
Beklemmung in der Brust, |
Nachlassen der Kreativität, |
Zyklusstörungen, |
Reizbarkeit, |
Reduzierte Vitalität, |
Selbstvorwürfe, |
Kraftlosigkeit, rasche Ermüdbarkeit, |
mangelndes Selbstwertgefühl, |
fehlende Frische, |
negative Bewertung der eigenen Person, ihres
Wertes für andere und sich, |
vorgealtertes Aussehen |
negative Bewertung der eigenen
Vergangenheit; fehlende Zukunftsperspektive, |
Depression können schwere und lebensverkürzende
Krankheiten, wie Diabetes mellitus, Herzinfarkt, Bluthochdruck und
Krebserkrankungen verschlimmern, vielleicht sogar auslösen. |
Gedanken von Schuld, selbstverschuldetem
Zurückbleiben hinter Anforderungen, Entwicklungsansprüchen, Normen, |
Depression können auslösend oder verstärkend auf
Suchterkrankungen wirken |
Gefühl von Wertlosigkeit, Versagen; |
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Gedanken von Hoffnungslosigkeit,
Hilflosigkeit, von überflüssig; und Wertlossein; |
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allgemeiner Pessimismus, |
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unangemessene Schuldgefühl,
Selbstanklage, |
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Vorwürfe gegen andere; |
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Gedanken von Nichtgewollt-, Nichtgeliebt-,
Nichtgeschätztsein, niemandem etwas wert zu sein, |
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Gedanken von Nichtkönnen, Insuffizienz und
Minderwertigkeit, |
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Todes- und Ruhewünsche, wiederkehrende
Gedanken an den Tod, Suizidideen, -Pläne, -absichten. fehlende
Ansprechbarkeit auf psychosozialen Kontakt, |
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Das körperliche Syndrom
einer Depression im engeren Sinn:
Von einer somatisierten Depression
kann man sprechen, wenn wenigstens 4 der unten genannten Symptome
vorhanden sind.
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Depressionen kommen in allen Kulturen vor. Nach Vergleichsstudien sind dabei
die Kernsyndrome: Traurigkeit, Freudlosigkeit, Angst und Anspannung,
Energielosigkeit, Interessenverlust, Konzentrationsverlust, Insuffizienzgefühle,
Versagensgefühle und das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit in verschiedenen
Kulturen etwa gleichhäufig bei einer Depression vorhanden. Schuldgefühle
scheinen hingegen in westlich christlichen Ländern häufiger, während
beispielsweise körperliche Symptome im Iran deutlich häufiger vorkommen
als in den westlichen Ländern.
Sexuelle Funktionsstörungen sollten bereits bei der
Eingangsuntersuchung erhoben werden. Sehr viele psychische Störungen können auch
sexuelle Funktionsstörungen mitbedingen. Emotionale Probleme und Sexuelle
Dysfunktionen gehen häufig parallel. Allerdings haben auch viele
Menschen mit ungestörter Emotionalität Sexuelle Dysfunktionen. Angst fand
in einer Studie in Zürich bei 26% der Gesunden eine sexuelle Probleme, bei
depressiven bisher nicht behandelten Patienten war dieser Prozentsatz auf 45%
erhöht, bei den behandelten depressiven Patienten auf 63%.
Interessanterweise fand er keinen Unterschied der Prävalenz von sexuellen
Dysfunktionen zwischen nur mit Psychotherapie und nur mit Antidepressiva
behandelten Patienten.
Int Clin
Psychopharmacol. 1998 Jul;13 Suppl 6:S1-4. Auch nach Besserung der
Depression kann eine verminderte Libido und ein unbefriedigendes Sexualleben zur
Lebensunzufriedenheit und dem Risiko eines Rückfalls in die Depression
beitragen. In einer Studie mit 132 Patienten, berichteten Patienten die unter
Depressionen litten, zu 72% und Patienten mit bipolaren Störungen zu 77% über
einen Libidoverlust, bzw. Potenzstörungen.
Arch Gen Psychiatry 1985; 42: 1098-104 Die Wechselbeziehung zwischen
Depressionen und sexuellen Funktionsstörungen ist komplex. Manchmal bessert die
Behandlung der Depression oder der sexuellen Funktionsstörung beides. Häufiger
aber verbleibt auch nach Behandlung einer Depression die sexuelle
Funktionsstörung, auch unabhängig davon ob Medikamente oder Psychotherapie
eingesetzt werden. Da aber manche Antidepressiva sexuelle Funktionsstörungen
auslösen oder verschlimmern können, ist die Ausgangslage auch für die Auswahl
des Antidepressivums wichtig. Manche Antidepressiva, die sonst eher als 2. Wahl
eingesetzt werden, können die sexuelle Lust bei manchen Patienten steigern (Bupropion,
Trazodon). Manchmal ist eine Dosisreduktion bei Auftreten sexueller
Nebenwirkungen ausreichend. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch immer
die Begleitmedikation wegen anderer Leiden. Das Magenmittel Cimetidin reduziert
beispielsweise die Sexuelle Lust erheblich mehr als Ranitadin, Betablocker
häufiger als viele andere Mittel gegen Bluthochdruck. Fazit:
Sexuelle Funktionsstörungen sollten in der Depressionsbehandlung von Arzt und
Patient angesprochen werden.
-
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Die
Unterscheidung Generalisierte Angststörung, Panikstörung und Depression |
Erkrankung |
Unterscheidende
Symptome |
Alter bei Beginn |
Begleitsymptome |
Verlauf |
Familienanamnese |
Generalisierte Angststörung, |
Sorgen und Ängste um und
bezogen auf bestimmte Themen |
früh ab dem 20sten
Lebensjahr |
Unruhe, innere Anspannung,
Müdigkeit |
Chronisch |
Generalisierte
Angststörung, Panikstörung, Alkoholmissbrauch |
Panikstörung |
Intensive aber
kurzdauernde Panikattacken stehen im Vordergrund. Akute Angst;
Häufigkeit wechselnd, oft keine Auslöser, oft Agoraphobie |
Bimodaler Beginn
(späte Pubertät und Mitte 30er) |
Herzrasen, Zittern,
Schwitzen, Luftnot, |
Variable Perioden
mit Besserung bis Symptomfreiheit und Rückfälle |
Panikstörung, Majore
Depression, Alkoholmissbrauch |
Depression |
Anhaltend schlechte
Stimmung oder Gefühl der Gefühllosigkeit, dabei kann auch ständig
begleitend Angst vorhanden sein. |
Mitte-20er |
Neurovegetative Symptome
(bes. , Schlaflosigkeit, Mangel an Appetit, Schuldgefühle,
Antriebsmangel) |
Symptom verschwinden
können aber phasenweise wieder auftreten |
Majore Depression,
Alkoholmissbrauch |
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Karl C. Mayer |
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