Hirnnerven I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII Die Gesichtslähmung - immer häufiger ist die Ursache bekannt. Die Behandlung steht noch auf wackligen Beinen. Eine ärztliche (immer auch neurologisch fachärztliche) Untersuchung ist aber immer indiziert. VII. Hirnnerv (N. facialis),: Gesichtsmuskelnerv. Nur selten kommt ein Patient zum Arzt, der die Gesichtslähmung nicht schon selbst im Spiegel bemerkt hat, oder den die Familie nicht darauf aufmerksam gemacht hat. Bei weitem nicht jede Gesichtsasymmetrie, die dem Arzt auffällt, geht auf eine Lähmung zurück. Viele Gesichter sind primär asymmetrisch. Dennoch bemerkt man eine Fazialisschwäche oft bereits während der Unterhaltung. Nicht selten wird sie aber in leichten Fällen zunächst der falschen Seite zugeordnet. Zur Prüfung werden aber die einzelnen mimischen Muskeln willentlich angespannt. Immer dazu gehört bei der Untersuchung auch die Prüfung ob eine Geschmacksstörung vorliegt. Nicht immer fällt ein solche dem Patienten auf, da ja die Geschmackswahrnehmung der anderen Zungenhälfte intakt ist. Ist Stirnrunzeln noch möglich, hat die Fazialisschwäche wahrscheinlich eine
zentrale und keine periphere Ursache. Eine Geschmacksstörung tritt in der Regel
bei einer peripheren Parese auf, was die Unterscheidung erleichtert. Auch ist
bei peripheren Lähmungen gelegentlich eine Lärmempfindlichkeit des betroffenen
Ohres festzustellen. Störungen der Tränen- , Nasen- und Speichelsekretion
kommen vor. Die meisten Patienten mit idiopathische
Lähmung (siehe unten), klagen ein bis drei Tage vorher über einen
Schmerz im Warzenfortsatz oder Ohr. Auch ein steifes Genick oder Schmerzen im
Kiefergelenk kommen vor . Filme zur Untersuchungssituation auf YouTube Neurology - Cranial Nerve VII Cranial Nerve VII 9/16 Abnormal Cranial Nerve VII - Sensory, Taste 19/25 Cranial Nerve VII - Motor 18/25 Abnormal Cranial Nerve VII - Sensory, Taste 19/25 Cranial Nerve VII - Motor 18/25 Neurology - Cranial Nerves V and VII Betroffene berichtet bei Fazialisparese 2 3 4 5 6 7
Das Geschmacksvermögen der vorderen zwei Drittel der Zunge kann man untersuchen, indem man jeweils eine Seite mit einer süß, sauer, salzig oder bitter schmeckenden Lösung bestreicht. Die häufigste Ursache einer Lähmung des N. facialis ist eine idiopathische Lähmung (Bell-Parese, ohne bekannte Ursache = andere Ursachen wurden ausgeschlossen ). Sie tritt bei etwa 23- 30/100.000 im Jahr auf. Dies bedeutet, dass etwa einer von 60 Menschen in seinem Leben eine solche Gesichtslähmung bekommt. Etwa 6.3 % der Patienten haben sie bereits zum 2. Mal. Während der Schwangerschaft ist die Fazialisparese etwas häufiger. Häufige Ursache sollen Herpesvirusinfektionen (HSV Typ I ) und der Herpes Zostervirus (biologisch aggressiver) sein. Eine Tatsache, die auch erklären könnte, warum sie nicht selten in Stresssituationen auftritt. Durch sensitive Polymerasekettenreaktionen gelang es die Herpesvirus DNA im N. facialis während der akuten Lähmungen nachzuweisen. Die Infektion führt zu einer Entzündung mit einer anfangs reversiblen Neurapraxie, später kann es allerdings zu einer Waller`schen Degeneration kommen.
Behandlung der idiopathischen Fazialisparese Bei Bläschen im Ohr oder am Gaumen als Hinweis auf eine H. zoster wird mit Aciclovir i.v. behandelt, auch wenn die Serologie noch nicht vorliegt. Das Fehlen von Bläschen schließt allerdings einen H. Zoster nicht aus. Unter einem Zoster sine herpete versteht man einen lokalisierten radikulären Schmerz ohne erkennbare Zosterbläschen, bei virologischem Nachweis einer VZV- Infection, und Ansprechen auf Acyclovirbehandlung. Nach dem Windpockeninfekt mit Varizela zoster (meist in der Kindheit) bleibt das Virus im Ganglion geniculatum des N. facialis. Durch eine Reaktivierung kommt es zu einer peripheren Fazialisparese und den typische Bläschen im Ohr, auf der Zunge oder im Rachen. Auch benachbarte Hirnnervenkerne können betroffen sein. Grundsätzlich wäre eine solche Behandlung ähnlich wie die Cortisonbehandlung immer zu rechtfertigen, das Medikament ist aber nicht nur teuer, sondern auch nicht ohne Nebenwirkungen. Man geht heute davon aus, dass das Herpes simplex Virus HSV Typ 1 (HSV-1) die häufigste Ursache der idiopathischen Fazialisparese ist. Virologische Untersuchungen fanden die DNA dieses Virus bei den meisten Patienten im Nerven bei operativer Dekompression des Gesichtsnerven. Man geht davon aus, dass auch hier eine Reaktivierung des Virus im Ganglion genikulatum nach länger zurückliegender Infektion ursächlich ist. Die idiopathischen Fazialisparese wäre damit ein Herpesinfekt mit entzündlicher Schwellung, der durch die Beengtheit des Kanals im inneren Gehörgang zur einer Druckschädigung des Nerven führt. Je früher der Patient kommt und je schwerer die Lähmung umso eher wird mit Kortison behandelt (nach Aufklärung über die zu erwartende Spontanheilungsrate). Ein Nutzen der Kortisonbehandlung ist bei einem Behandlungsbeginn nach mehr als 72 Stunden nicht gesichert. Bezüglich einer generellen Gabe von Aciclovir gibt es in Studien widersprüchliche Ergebnisse. In einer Studie zeigte sich die Kombination die alleinigen Kortiongabe deutlich überlegen, mindestens 2 Studien sehen keine Verbesserung der Lähmung unter zusätzlicher Gabe von Aciclovir. Die Studienqualität ist in zumindest einer der negativen Studien besser. Es ist deshalb (trotz der nachvollziehbaren theoretischen Überlegungen derzeit fraglich ob die Kombination sinnvoll ist, sie ist eher nicht zu empfehlen. Da die Einnahme von Aciclovir sehr regelmäßig nach der Uhr erfolgen muss, ist, wenn man virustatisch behandeln will, Famciclovir möglicherweise noch besser geeignet. Eine sichere Empfehlung gibt es aber nicht, nach den Leitlinien sind Virustatika wegen nicht erwiesener Wirksamkeit nicht gerechtfertigt. Durchblutungsfördernde Medikamente machen keinen Sinn. EMG und andere elektrophysiologische Untersuchungen tun im Gesicht weh, und haben selten einen wirklichen Grund,- wenngleich sie begrenzt prognostische Aussagen machen. Diese prognostischen Aussagen des EMG werden aber bei dieser Indikation von manchen Autoren bestritten. (Persönliche Meinung: ich würde mich selbst bei dieser Indikation nur ungern ins Gesicht stechen lassen, und mache es deshalb bei Patienten auch nur, wenn sie es selbst und deren Überweiser ausdrücklich auch noch nach Aufklärung wollen). Operationen machen bei der guten Spontanheilungsrate, den Erfolgen der unkomplizierten Cortisonbehandlung und dem komplizierten Eingriff keinen Sinn. Die Anzahl der Patienten denen mit einer Operation geschadet würde, dürfte den Nutzen überschreiten. Die Rate von Hörverlusten auf der betroffenen Seite wird als Nebenwirkung der Operation bei 1-15% angegeben. Studien haben bisher die Op nur mit Spontanverläufen ohne Kortison verglichen, dabei schneidet die Op zwar bei den kompletten Lähmungen besser ab, der Verlauf unter Kortison und die Berücksichtigung der Nebenwirkungen der Op dürfte die Einschätzung aber zu ungunsten der Op im Akutfall verschieben. Nach den Leitlinien gilt: Die Wirksamkeit einer chirurgischen Intervention innerhalb der ersten 1-2 Wochen ist nicht belegt, sie wird aber bei gesichertem Zoster als frühe Maßnahme von einzelnen empfohlen. Etwas anderes sind operative Korrekturen von schwereren bleibenden Restlähmungen. Wenn im Akutfall operiert wird, ist dies nur in den ersten 2 Wochen sinnvoll. Bei der hohen Spontanheilungsrate dürften alle alternativmedizinischen Behandlungen auch ihre Plazeboerfolge haben. Gute Studien zum Erfolg von Akupunktur, Homöopathie etc. gibt es aber nicht. Zumindest unter finanziellen Gesichtspunkten ist deshalb abzuraten. Eine wichtige Stellung nimmt die Verhütung von Sekundärschäden ein. Bei unvollständigem Lidschluss immer: Uhrglasverband nachts und Bepanthen-Augensalbe, tagsüber künstliche Tränenflüssigkeit (Vidisic Augentropfen) und ggf. eine Seitenschutzbrille um Hornhautgeschwüre zu vermeiden.
Insbesondere bei fehlender Rückbildung und untypischem Verlauf müssen andere seltene Ursachen ausgeschlossen werden. Die Röntgenaufnahme vom Felsenbein wird, seit es den Kernspin gibt, nur noch selten eingesetzt. Tumore im Kleinhirnbrückenwinkel oder an Hirnstamm oder Schädelbasi lassen sich am besten mit einem NMR ausschließen. Laboruntersuchungen mit Blutzucker, Hb A1c, Borrelienserologie, HSV-, Varizella zoster-, FSME -Serologie einschließlich eventueller Titer-Kontrollen sind dann erforderlich. Seltenere, aber wichtige Ursachen sind chronisch lymphozytäre Meningitiden (Tuberkulose, Borreliose, Morbus Boeck), Infektionen des Mastoids/Felsenbeins und Zoster oticus, der neben der Fazialislähmung immer auch zu Funktionsstörungen anderer Hirnnerven (besonders des VIII. Hirnnervs) und des Kleinhirns sowie am äußeren Gehörgang und/oder auf dem Trommelfell zu Efflorezenzen führt (bei akuter Lähmung werden deshalb immer auch diese anderen Hirnnerven genauer untersucht und es wird nach Zosterbläschen gesucht). Ein Zoster ist im Anfangsstadium medikamentös behandelbar. 1-2% aller Entzündungen des Ohres führen zur Fazialisparese. Periphere Facialisparesen wurden in Einzelfallberichten in Zusammenhang mit Hepatitis A, B und C sowie Interferontherapie einer Hepatitis oder nach einer Impfung gegen Hepatitis berichtet. In manchen Fällen wurde eine CMV oder EBV-Infektion diagnostiziert. Sie tritt auch als seltene Komplikation von Ohroperationen auf. Operationen an der Ohrspeicheldrüse gefährden den Nerven besonders. Eine Übersicht zur Behandlung der Fazialisparesen nach Operationen am Schädel unter http://neurosurgery.mgh.harvard.edu/b95.htm Gleichzeitig aufgetretener Schwindel läßt an einen Kleinhirnbrückenwinkeltumor denken. Bei Schädeltraumen zeigt die Fazialisparese eine Felsenbeinfraktur an. Bei Tumorkrankheiten können Meningeosis carcinomatosa und Schädelbasisbefall zur Fazialisparese führen. Malignome der Glandula parotis verursachen wegen des aufgesplitterten Fazialisverlaufs zunächst Teilparesen. Rezidivierende Fazialislähmungen mit Faltenzunge ("Lingua plicata"), Lippen- und Wangenschwellung ( Bild Cheilitis glandularis. PHOTO. THE WWW DERMATOLOGY DATABASE. )manchmal vergesellschaftet mit schmerzhaften Zahnfleisch- oder Zungenschwellungen kennzeichnen das seltene Melkersson-Rosenthal-Syndrom(pathologisch sollen dabei oft ein Lymphoedem und multiple nicht nekrotisierende Riesenzellgranulome nachweisbar sein, ein Teil dieser Patienten leidet möglicherweise an einem Morbus Crohn oder eine Sarkoidose)evtl. auch mit rheumatischen Symptomen; als Randsymptome (evtl. zu Krankheitsbeginn) Parästhesien, Schluckkrisen, migräneartige Kopfschmerzen, Hör- u. Sehstörungen (Hyperakusis bzw. Flimmerskotom (Melkersson schwedischer Arzt 1898-1932) Rosenthal und deutscher Neurologe) Neurologisch auch Mononeuritis, Polyneuropathie und einseitige Läsionen anderer Hirnnerven möglich. Ursache ungeklärt, multilokuläre granulomatöse Angiitis. Auch bei Kindern beschrieben. Keine kausale Therapie bekannt. Im Frühstadium Immunsupression mit Corticosteroiden (5 Tage Methylprednisolon 500mg/Tag i.v. unter Ulcusprophylaxe und ggf. Kalium / Calcium-Substitution). Keine Therapiestudien. Die Prognose wird unterschiedlich beurteilt, spontan Restitution möglich. Kesler A, Vainstein G, Gadoth N Melkersson-Rosenthal syndrome treated by methylprednisolone. Neurology 1998 51(5): 1440-1 Doppelseitige periphere Gesichtslähmungen kommen nicht selten bei Borreliose, anderen Meningitiden meist vom chronisch lymphozytären Typ, Polio, HIV, Syphilis, Polyneuritiden (Guillain-Barr-Syndrom, Miller-Fisher-Syndrom, anderen Hirnnervenpolyneuritiden) und Meningeosis carcinomatosa vor. Auch die Myasthenia gravis und Muskeldystrophien ("Facies myopathica") betreffen die faziale Muskulatur, dann aber oft zusammen mit der Nackenmuskulatur und ohne Sensibilitätsbeteiligung. Sehr selten sind Fazialisneurinome. Erbliche Formen der Fazialisparese sind bekannt. Fazialisparesen bei Neugeborenen gehen meist auf eine Kompression des Nerven gegen die sacrale Knochenvorwölbung in den letzten Schwangerschaftstagen oder beim Geburtsvorgang oder auf eine Verletzung durch die Zange während der Geburt zurück. Sichtbar ist sie meist in den ersten beiden Lebenstagen. Meist bessern sich diese traumatischen Paresen der Neugeborenen innerhalb weniger Tage, eine vollständige Wiederherstellung dauert aber meist Wochen oder Monate. Weitergehende Diagnostik ist indiziert falls nach 10 Tagen keine Besserung eintritt, sehr selten sind dann auch operative Behandlungen indiziert. Auch bei Neugeborenen muss auf den Augenschutz großer Wert gelegt werden. Ein angeborenes Fehlen oder eine Hypoplasie des Muskulus depressor anguli oris kann mit einer Fazialisparese beim Neugeborenen verwechselt werden. (Mangurten HH. Birth injuries. In: Fanaroff AA, Martin RJ, eds. Neonatal-perinatal medicine: diseases of the fetus and infant. 6th ed. St. Louis: Mosby-Year Book, 1997:425-54. ,Fletcher MA. Physical diagnosis in neonatology. Philadelphia: Lippincott-Raven, 1998:173-235.) Heftige Ohr-Schmerzen, die vor allem nachts am schlimmsten sind, können selten auch einmal Hinweis auf eine nekrotisierende Otitis externa sein, in diesen Rahmen kann auch eine Fazialisparese auftreten. Besonders betroffen ist die Knochen- Knorpelgrenze. Besonders häufig betroffen sind Patienten mit Diabetes mellitus oder anderen Erkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen. Wenn diese Patienten eine anhaltende Otitis externa haben, ist die Verdachtsdiagnose immer gegeben. Es handelt sich bei diesem Krankheitsbild um einen bedrohlichen Notfall. Im Zweifel sollten die Patienten dem Hals- Nasen- Ohren- Arzt vorgestellt werden und ein CCT durchgeführt werden. Eine entsprechende antibiotische Behandlung ist dringlich. (Am Fam Physician 2003;68:309-12). Menschen mit einem Diabetes sollten deshalb lieber das Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen und Chlorwasser als Auslöser vermeiden. Intrakranielle Komplikationen können bei diesem Krankheitsbild zum Tod führen.
Pseudobulbärparalytische zentrale Gesichtslähmungen setzen bilaterale Läsionen irgendwo im Verlauf der korrespondierenden Pyramidenbahnen voraus. Da unilaterale Läsionen unbemerkt bleiben können, führt eine neu aufgetretene kontralaterale Läsion akut zu doppelseitigen Ausfällen. Meistens handelt es sich um Schlaganfälle, besonders häufig bei hypertensiver Mikroangiopathie. Bei einer chronischen Entwicklung ist eine amyotrophe Lateralsklerose wahrscheinlich. Aroma nehmen wir durch eine Zusammenarbeit, des Geschmacks und Geruchssinns wahr. Ohne Nutzung des Riechens können die meisten Menschen experimentell Kaffee, den sie trinken, oder eine Ananas, die sie essen, nicht identifizieren. Welches Aroma wir mögen, ist zum Teil gelernt und in besonderem Maße abhängig von unserer sozialen Erfahrung. Essen ist noch immer eine lustvolle soziale Aktivität bei der ein regelmäßiger Austausch auch über die Geschmackswahrnehmungen stattfindet, mit der geschmacklichen Beschreibung eines Lebensmittels lässt sich erfolgreich Werbung machen. Opulente Mahlzeiten haben zu allen Zeiten auch die Politik wesentlich mitbestimmt, dies war zu Zeiten der Pharaonen sicherlich noch bedeutsamer als heute, lässt sich allerdings auch in der heutigen Tagespolitik noch verfolgen. Als vor kurzem der israelische Ministerpräsident Sharon einem ägyptischen General entgegen dessen Erwartungen nur 2 Würstchen servierte, war dies eine beabsichtigte Beleidigung, die zu den entsprechenden diplomatischen Reaktionen führte. Ein gutes Essen ist nach wie vor auch ein wichtiger Teil der Kennenlernrituale bei der Partnersuche. Gemeinsame Mahlzeiten sind oft die stabilsten Rituale in Familien. Das gute Essen bildet hier oft die Grundlage für viel weitergehende Gemeinsamkeiten. Der Austausch über den Geschmack prägt auch das weitere Geschmacksempfinden. Die meisten amerikanischen Kinder mögen den Geschmack von Root beer, die meisten deutschen Kinder und Jugendlichen mögen diesen ungewohnten Geschmack nicht. Der bittere Geschmack von Bier oder Kaffee ist für die meisten Erstkonsumenten unangenehm. In Asien gibt es teure und beliebte Früchte (Durian), deren Geruch bereits für viele Europäer so unangenehm ist, dass viele Hotels das Mitbringen dieser Früchte in das Hotel untersagen, weil sie sonst um ihre Kundschaft fürchten würden. Wenn wir häufiger und auch in sonst angenehmen Situationen mit einem Geschmack konfrontiert werden, lernen wir ihn oft zu lieben. Umgekehrt werden auch bei Tieren unangenehme Geschmacksreize im Sinne einer konditionierten Aromaaversion aus der Situation gelernt. Wird eine Geschmackssensation im Zusammenhang mit beispielsweise einer Erkrankung wahrgenommen, weil die Krankenhauskost eben dieses gerade vorsah, kann daraus eine Aversion gegen den Geschmacksreiz werden, eine Mechanismus, der zumindest unsere Vorfahren noch schützte und sie aus den schlechten Erfahrungen mit einem Nahrungsmittel lernen ließ..(konditionierte Aromaaversion). Mangelzustände können einen Hunger nach einem bestimmten Nahrungsbaustein erzeugen, der entsprechend damit vergesellschaftete Geschmack wird dann besonders bevorzugt (Gelüste). Am eindrucksvollsten ist dies für Kochsalz belegt. Angeboren ist den meisten Menschen eine Vorliebe für Süßes, dies lässt sich bereits bei Säuglingen belegen. Leicht salzige Nahrungsmittel mögen die meisten Menschen, sehr salzige erzeugen eine Aversion. Bei sehr Salzigem ebenso wie bei Bitterem oder Saurem wittern wir primär eher die Gefahr, dass das Lebensmittel der Gesundheit schaden könnte, durch Lernvorgänge und Gewöhnung lernen wir aber auch die bitteren und sauren Lebensmittel zu schätzen und zu genießen. Die Fähigkeit Geschmäcker wahrzunehmen hat zumindest für manche Geschmacksrichtungen eine genetische Komponente. So ist seit einer 1931 in Science publizierten Studie bekannt, dass fast ein Drittel aller Menschen die bittere Substanz Phenylthioharnstoff nicht wahrnehmen können. Zwischenzeitlich sind die Gene identifiziert, Kim et al.SCIENCE, Volume 299, Issue 5610, February 21 2003,p. 1221) , die dafür verantwortlich sind dass manche Menschen Phenylthioharnstoff nicht wahrnehmen können. Die selben Menschen nehmen des bitteren Geschmack von Kaffee oder Sacharin ebenfalls weniger wahr. Dieser Unterschied erscheint auch wesentlich daran beteiligt warum manche Menschen mit Süßstoff gesüßte Getränke oder Lebensmittel nicht mögen. Bei einer anderen Substanz (6-n-Propylthiouracil) konnte man nachweisen, dass die Feinschmecker, die diese Substanz als bitter wahrnehmen auf der Zunge wesentlich mehr Papillen und Geschmacksknospen haben, als diejenigen, die den bitteren Geschmack nicht wahrnehmen konnten. Geschmackswahrnehmungen haben unzweifelhaft eine erhebliche affektive Komponente. Wir lieben manchen Geschmack und lehnen andere Geschmacksrichtungen ab. Chorda tympani übersetzt Paukensaite ist ein Bündel mit parasympathischen Fasern für das Ganglion. submandibulare. Das Ganglion submandibulare ist Umschaltstelle für die präganglionären Fasern der Chorda tympani auf die postganglionären Fasern für die Glandulae sublingualis und submandibularis - und sensiblen Fasern von den Geschmacksknospen der vorderen 2/3 der Zunge (Nervenzellkörper im Ganlion. geniculi). Die Chorda tympani geht vom N. facialis (VII) im Canalis facialis ab, zieht in der Paukenhöhle zwischen Hammer und Amboß dicht am Trommelfell entlang, und gelangt über die Fissura petrotympanica in die Fossa infratemporalis, wo sie sich dem N. lingualis (aus V3) anlagert. Die Geschmacksbahnen der Chorda tympani, des N. Glossopharyngeus und des Nervus Vagus laufen im Hirnstamm im Nucleus solitarius zusammen, von dort projezieren sie in den Thalamus, von dort ausgehend in die Inselregion und das frontale Operculum. Codiert wird der Geschmack dabei in den Neuronen zum einen in spezifischen Neuronen für jede einzelne Geschmacksqualität, zum anderen in Neuronenensemblecodierungen bei denen ganze Neuronenverbände für bestimmt Geschmackqualitäten zuständig sind. In einer Vergleichsstudie zeigten Patienten mit einer Epilepsie eine bessere Geruchs- und Geschmackswahrnehmung für süß und bitter im Vergleich zu Gesunden. Dies traf besonders für Patienten mit fokalen Anfällen zu. Man nimmt an, dass erhöhte Zinkkonzentrationen und ein erhöhter Zinkstoffwechsel dort die Schwelle für Geruchswahrnehmungen ebenso reduziert, wie die Anfallsschwelle. Auch viele Parkinsonpatienten mit Geruchsstörungen und Sehstörungen scheinen einen Zinkmangel zu haben. Die Sensitivität für Geschmacksreize wird durch sich ändernde Blutspiegel der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin und durch die Gemütsverfassung, beeinflusst. Paroxetin soll die Empfindlichkeit für die Geschmacksreize süß und bitter erhöhen. Reboxetin die Reizschwelle für bitteren und sauren Geschmack herabsetzen. In wie weit dies zur Feststellung, auf welche Behandlung depressive Patienten ansprechen, nutzbar zu machen ist, ist noch nicht bekannt. George Nemecz, Ph.D. The Taste and Smell in Medicine US_Pharmacist Arbeitsgemeinschaft Olfaktologie und Gustologie, J Neurosci 2006;26:12664-12671
Mimischen Übungen und lockernden Gesichtsmassagen können möglicherweise die Rehabilitation unterstützen und bei richtigem Einsatz möglicherweise die Ausbildung von pathologischen Mitbewegungen reduzieren. Man sollte das ganze aber nicht übertreiben, durch Stärkung der nicht betroffenen Muskulatur, kann bei zu viel Üben auch die Asymmetrie verstärkt werden. 2-3x 10 min pro Tag scheinen rational und ausreichend. Bedenken Sie auch ohne es zu wollen, üben Sie ohnehin beim Sprechen, Essen, mit der normalen Mimik... Übertreiben Sie also nicht, bleiben Sie locker. Eine Cochrane Review kommt zu dem Ergebnis, dass es bisher keinen Beweis für einen Nutzen oder Schaden jedweder Art von Phyisotherapie bei der Fazialisparese gibt. Der Nutzen der Übungen muss noch durch qualitativ gute randomisierte kontrollierte Studien erwiesen werden. (Teixeira LJ, Soares BGdO, Vieira VP, Prado GF. Physical therapy for Bell´s palsy (idiopathic facial paralysis). Cochrane Database of Systematic Reviews 2008, Issue 3. Art. No.: CD006283. DOI: 10.1002/14651858.CD006283.pub2) Dies gilt auch für die Eltektrostimulation. (Teixeira LJ, Soares BGdO, Vieira VP, Prado GF. Physical therapy for Bell´s palsy (idiopathic facial paralysis). Cochrane Database of Systematic Reviews 2008, Issue 3. Art. No.: CD006283. DOI: 10.1002/14651858.CD006283.pub2) Übungen bei Fazialisparesen
Hemispasmus facialis Erstbeschreibung durch Schultze in 1875. Die gegenwärtige Terminologie stammt von Ehni und Woltman Mayo Clinic, die 1945 eine Serie von 106 Fällen beschrieben. Beim Hemispasmus facialis handelt es sich um unwillkürlich einschießende, meist einseitige Kontraktionen der mimischen Muskulatur durch eine Kompression des N. facialis unmittelbar nach Austritt aus dem Hirnstamm in der Regel durch ein Gefäß, sehr selten einen Tumor (Parotistumor, Cerebellopontine Winkel Meningiome, und Akustikusschwannome, Lipome, Cholestatome, M. Paget, oder eine Gefäßmissbildung (Basilarisektasie, Aneurismen der Vertebralarterie, AV-Missbildungen, venöse Kompression, ) und somit nicht um eine Dystonie. Seltene Ursachen können auch eine MS, ein Pseudotumor cerebrie, Schilddrüsenunterfunktion oder Craniovertebrale Missbildungen sein. Eine Ursachensuche ist also in jedem Fall indiziert. Trotz der verschiedenen zufriedenstellenden therapeutischen Ansätze (Dekompressions-Operation nach Janetta, membranstabilisierende Medikamente, v.a. Carbamazepin) beim Hemispasmus facialis, darf wegen der großen therapeutischen Sicherheit und einer Erfolgsrate von über 90 % die Botulinumtoxinbehandlung seit 1990 als Therapie der Wahl angesehen werden. Unterschieden werden muss die Fazialismyokymie vom Hemispasmus facialis. Fazialismyokymien erzeugen ein Gefühl als ob eine Gesichtshälfte geschwollen wäre. Es sind im Wachzustand ständig wechselnde Muskelkontrationen vorhanden. Klärung durch Feststellung von Doppelentladungen im EMG bei dort normaler Willkürinnervation. Sie kommen bei Hirnstamm- Metastasen, Polyradikulitis und bei MS vor. ![]()
Weitere anatomische Bilder in Gray´s Anatomy oder bei Facial Nerve Yale University Leitlinie HNO- Idiopathische Fazialisparese" (Bell'sche Parese) The Bells Palsy Research Foundation Bell's Palsy InfoSite & Forums. Online HNO Lehrbuch N. Fazialis
Idiopathisch = krankhafter Zustand selbständig, d.h. ohne erkennbare
Ursache entstanden"
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