
Hirnnerven
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IX. (N. glossopharyngeus) Zungen-Rachennerv und X.
(N. vagus) Hirnnerv werden gewöhnlich gemeinsam geprüft.
Der N. vagus versorgt motorisch das Gaumensegel sowie die
oberen Atem- und Speisewege. Sensibel: den äußeren Gehörgang, den Rachen, die
Luftröhre, den unteren Schlund, die Speiseröhre und den Magen.
Extrakranieller Verlauf: Durch
Foramen jugulare (Aufnahme des Ramus internus des N. accessorius und Ggl.
inferius). Weiter in Gefäßnervenscheide. Im Mediastinum zwischen V.
brachiocephalica und Aortenbogen (bzw. A. subclavia dextra) dorsal der
Hauptbronchien zu Oesophagus, dann Plexusbildung (Plexus oesophagealis) aus dem
zwei Stämme hervorgehen (Truncus vagalis anterior / posterior), die mit
Oesophagus durch den Hiatus oesophageus im Zwerchfell in den Bauchraum gelangen
(zu Vorder- und Hinterwand des Magens). Aufzweigung zu Nervengeflechten der Pars
abdominalis autonomica. Gaumensegellähmung: Rückfluß von Flüssigkeit aus
der Nase, Stimme ist nasal, Husten kraftlos. Stimmbandlähmung: Heiserkeit,
Stimme ohne Ton. Schwierigkeiten beim Bilden von Konsonanten g, k. Das
Gaumensegel sollte sich symmetrisch anheben; Würgen kann beiderseits durch
Berührung des hinteren Pharynx mit einem Spatel ausgelöst werden. Beiderseitiges
Fehlen des Würgereflexes ist ohne Bedeutung, da man es in der Normalbevölkerung
häufig findet. Bei nicht reagierenden intubierten Patienten sollte Unterdruck im
endotrachealen Tubus Husten auslösen. Besteht Heiserkeit, müssen die Stimmbänder
inspiziert werden.
Heiserkeit nach Schilddrüsenoperation geht meist auf eine
einseitige Recurrensparese zurück. Die Nn. laryngei recurrentes sind die
rückläufigen Kehlkopfnerven sie gehen im Mediastinum vom N. vagus ab,
unterschlingen rechts A. subclavia (von vorne nach hinten), links den
Aortenbogen (links des Lig. arteriosum) und laufen zurück nach oben in der Rinne
zwischen Luftröhre und Speiseröhre zum Kehlkopf (als N. laryngeus inferior).
Motorisch versorgen sie alle Kehlkopfmuskeln (außer M. cricothyroideus), die
Luftröhre und Speiseröhre, und den unteren Rachen. Sensibel versorgen sie die
Schleimhaut des Kehlkopfes unterhalb der Stimmritze, den hinteren Teil des
Stimmbandes, die Luftröhre und Speiseröhre, und den unteren Rachen. Bei
einseitiger Lähmung steht das Stimmband in Intermediärstellung
(Kadaverstellung), Stimme wird heiser, eine Kompensation durch das gesunde
Stimmband ist möglich, bei doppelseitiger Lähmung ist keine aktive Erweiterung
der Stimmritze möglich, bei Erstickungsgefahr ist ein Luftröhrenschnitt nötig.
Bild Anatomie Vagus Nerv. Gray,
Henry. 1918. Die Schilddrüsenoperation ist die häufigste Ursache der
Rekurrensparese. Ging keine Schilddrüsenoperation voraus, muss ein Prozess
im Bereich der Lungenspitze ausgeschlossen werden. Mögliche Ursachen dort
sind Lungenkrebs oder Metastasen. Aortenaneurysmen, oder ein vergrößerter
linker Vorhof. Bei 30% findet sich keine Ursache. Selbstverständlich muss bei
der Untersuchung von Patienten mit Stimmbandlähmungen auch darauf geachtet
werden, ob andere weitergehende Zeichen einer Schädigung des N. vagus oder
anderer Hirnnerven vorliegen und falls dies der Fall ist auch eine Schädigung an
der Schädelbasis oder dem Hirnstamm ausgeschlossen werden.
Die Stimulation des Nervus Vagus spielt in der
Epilepsiebehandlung und in der Behandlung von Depressionen eine Rolle. Siehe
auch Vagus Nerve Stimulation
-bei Epilepsie -und Vagus
Nerve Stimulation For Depression -beide Verfahren gehören aber noch nicht zu
den wirklich gesicherten Therapiemethoden. Siehe auch in den enstprechenden
Kapiteln der Homepage.

Nervus vagus Übersicht |
Motorischer Ast
(quergestreifte Muskulatur) |
Versorgt die willkürlichen Muskeln des
Pharynx (rachen) und die meisten des Larynx (Kehrkopf), und einen
extrinsischen Zungenmuskel. |
Sensorisch aus
den Eingeweiden |
Larynx, Ösophagus, Trachea, und
Bauch und thorakale Eingeweide, Dehnungsrezeptoren der Aorta und
Chemoreceptoren in der Aorta . |
Sensorisch Haut |
Hinteres Ohr und äußerer Gehörgang,
Teile des Tromelfells und Pharynx |
Glatte Muskulatur
der Eingeweide |
Parasympathische Innervation der
Drüsen des Pharynx, Larynx, und der Eingeweide des Brustraumes und
Bauches. Er verlangsamt damit den Puls, erhöht die bronchiolare
Sekretion und Bronchoconstriktion, regt die Darmperistaltik und -sekretion
an. |
N. glossopharyngeus Glossa: die Zunge, Pharynx: der Rachen.
Er tritt im Sulcus posterolateralis aus dem Hirnstamm aus, und gelangt durch den
Kleinhirn-Brücken-Winkel zum Foramen jugulare. Im Foramen jugulare ist das
sensible Ggl. superius lokalisiert. Kaudal vom Foramen jugulare befindet sich
das Ggl. inferius (sensible + parasympathische Anteile), von welchem der
N. tympanicus abgeht. Der
"Hauptstamm" läuft zwischen V. jugularis interna und A. carotis interna im Bogen
nach vorne und folgt dem M. stylopharyngeus zum Pharynx.
Innervationsgebiete des Hauptstammes: motorisch: M. constrictor pharyngis
superior, M. constrictor pharyngis medius, M. levator veli palatini, M. uvulae,
M. palatoglossus, M. palatopharyngeus, M. stylopharyngeus. sensibel: -
Rami sinus carotici (Pressorezeptoren / Chemorezeptoren) - Rami pharyngeales
(kranialer Teil der Rachenschleimhaut) - Rami tonsillares (Gaumenmandelbucht)-
Rami linguales(hinteres Zungendrittel) sensorisch: Rami linguales:
Geschmacksempfindungen vom hinteren Zungendrittel; Nervenzellkörper im Ggl.
inferius
Versorgt damit sensibel den obersten und hintersten Teil des Rachens und das
Mittelohr, leitet Geschmacksempfindungen für bitter vom hinteren Zungendrittel
und dem Gaumen. Wahrnehmung von süß, sauer, salzig von den vorderen zwei
Dritteln der Zunge (N fazialisVII).
Versorgt motorisch das Gaumensegel. Die Zunge wird motorisch vom N. hypoglossus
XII versorgt - dort
auch Beschreibung der Schluckstörungen. Es ergeben sich Schwierigkeiten beim
Sprechen, Essen und Schlucken. Die Glossopharyngeusneuralgie macht ähnliche
Beschwerden wie Trigeminusneuralgie, die Lokalisation ist entsprechend im
Bereich der Zunge und des Rachens, selten auch im äußeren Gehörgang. Es gibt
auch ähnliche Auslöser wie Schlucken, Sprechen, Husten, Berührung der
Zunge oder des. Rachens. Sehr selten kommen auch Herzrhythmusstörungen vor. Wenn
die linke Seite betroffen ist, kann ein Bluthochdruck beteiligt sein. In den
meisten Fälle findet sich wie bei der Trigeminusneuralgie keine (bei genauer
Darstellung Gefäßschlinge die den Nerven am Austrittpunkt reizt und der
Angriffspunkt der Operation ist)Ursache, die medikamentöse oder chirurgische
Behandlung ist ebenfalls analog zur Trigeminusneuralgie. Tumore im Verlaufe des
Nerven, Entzündungen und Verletzungen des Nerven müssen ausgeschlossen werden.
Bilder in verschiedenen Formaten
in Greys Anatomie
1918
The Glossopharyngeal Nerve.
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Karl C. Mayer |
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