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Sind Psychopharmaka
zur Behandlung der Schizophrenien sinnvoll?
Unter Psychopharmaka versteht man die speziell zur Behandlung psychischer
Krankheitserscheinungen eingesetzten Medikamente. Die Entdeckung bestimmter
Psychopharmaka, der so genannten Neuroleptika. Neuroleptika werden teilweise auch
Antipsychotika genannt. Hier wird überwiegend der ältere Begriff Neuroleptika
verwendet, da dieser noch gebräuchlicher ist. Anfang der 50er Jahre unseres
Jahrhunderts hat die Behandlung der Schizophrenien gänzlich revolutioniert. Ohne Neuroleptika würde auch heute noch ein größerer Teil der Patienten immer wieder
schwer erkranken oder gar dauerhaft in einem Krankenhaus behandelt werden
müssen. Seit Einführung der Neuroleptika und mit zunehmender Auswahl an besser
verträglichen Neuroleptika ist die Zahl der Menschen, die in stationäre
psychiatrische Behandlung müssen drastisch zurückgegangen, die Liegezeiten in
den Kliniken haben sich dramatisch verkürzt. 1955 befanden sich in den USA
559,000 Menschen in staatlichen psychiatrischen Kliniken, heute sind es weniger
als 50,000, wenn man das Bevölkerungswachstum mitberücksichtigt, müssten es
heute unter identischen Bedingungen 900,000 Patienten in staatlichen
psychiatrischen Kliniken sein. Die Zahlen in Deutschland sind ähnlich. In der
alten Bundesrepublik ging die Zahl der psychiatrischen Betten 1970–94 von etwa
1,8/1000 auf derzeit 0,8/1000 Einwohner zurück, die Bettenauslastung von
101 % auf 87 %, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 210 auf 30 Tage.
Allerdings geht nicht die gesamte Verbesserung der Versorgung psychisch Kranker
auf Medikamente zurück. Auch die ärztliche und psychotherapeutische Versorgung
hat sich enorm verbessert. Die Versorgung psychisch Kranker hat sich vom
stationären Bereich immer mehr in die Arztpraxen verlagern lassen, Ende
1974 waren in der Bundesrepublik ca. 1000 Nervenärzte (-innen) niedergelassen,
1997 über 5000, hinzu kommt eine große Zahl von Psychotherapeuten. Die
Vermenschlichung der katastrophalen Verhältnisse in den Psychiatrischen Kliniken
noch bis Anfang der 70er Jahre durch die Psychiatrie-Enquete war auch der
Verbesserung des Personalschlüssel und der Qualifizierung des Personals zu
verdanken, wäre allerdings ohne Psychopharmaka nicht möglich gewesen. Im Erbe
der Verwahrpsychiatrie gab es damals noch z.T. Zimmer mit mehr als 20 Betten;
60% der Fachärzte waren älter als 50 Jahre; insbesondere in großen
Psychiatrischen Krankenhäusern war der Ärztemangel noch 1974 katastrophal, in
psychiatrischen Krankenhäusern bis 100 Betten gab es einen Arzt 27,2 bei 101 –
500 Betten gab es einen Arzt pro 41,3 Betten, in Großkrankenhäusern mit
501 – 1000 Betten einen Arzt auf 57,9 Betten bei 1001 und mehr Betten 66,1
Betten pro Arzt. Auch die enorme Verbesserung dieser Zahlen hat neben den
Medikamenten zur Verbesserung der Versorgung und der Prognose beigetragen.
Gemeindenahe Versorgung erhält den Kontakt zum wichtigen sozialen Umfeld.
Psychiatrische Erkrankungen wurden zunehmend körperlichen Erkrankungen
gleichgestellt. Wissenschaftliche Erkenntnisse über psychische Störungen konnten
die Vorurteile in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern deutlich
vermindern. Neuroleptika können bei der Behandlung der Schizophrenien auch
andere Psychopharmaka sinnvoll eingesetzt werden. Die Entdeckung der
Neuroleptika war vergleichbar mit der Entdeckung der Antibiotika in der
Behandlung schwerer Infekte, der Antikonvulsiva in der Behandlung der Epilepsien
und der Antihypertensiva in der Behandlung des Bluthochdrucks. Besonders bei den
ersten Neuroleptika waren die Nebenwirkungen häufig sehr behindernd. Vor allem
die Bewegungsstörungen (auch extrapyramidale Symptome, tardive
Dyskinesien genannt), die Hyperprolaktinämie und das maligne neuroleptische
Syndrom traten bei der ersten Generation dieser Medikamente häufig auf. Diese
Nebenwirkungen bedingten auch, dass die Medikamente oft vorzeitig abgesetzt
wurden, was zu neuen Krankheitsschüben und damit zu neuen Krankenhauseinweisungen
geführt hat. Während vor den Neuroleptika die Patienten oft dauerhaft in der
psychiatrischen Klinik untergebracht waren, entstand nun der Begriff der
Drehtürpsychiatrie. Dennoch war hier bereits eine erhebliche Verbesserung
erreicht. Mit den neuen Medikamenten ist es einfacher geworden, für jeden
Patienten ein Medikament zu finden, das er mit erträglichen Nebenwirkungen
einnehmen kann. Schwere Bewegungsstörungen, die erheblich stigmatisierten sind
seltener geworden. Die Compliance der Patienten ist erheblich besser geworden.
(Siehe J. A. Lieberman, et al 2000;
[Full Text])
25 Jahre Psychiatrie-Enqute
Stationäre Psychiatrie im Kontext der bundesrepublikanischen
Psychiatriereform
Neuroleptika sind eine ganz unterschiedliche Gruppe
von Pharmaka mit antipsychotischer Wirksamkeit und unterschiedlichem
Nebenwirkungsschwerpunkt. Der Begriff Neuroleptikum ist historisch bedingt,
manche Autoren wollen ihn durch den Begriff Antipsychotikum ersetzen.
Dieser weist auf die klinisch bedeutsame therapeutische Wirkung bei Psychosen
hin.
Lithium, Carbamazepin, Valproinsäure,
Antidepressiva und Benzodiazepine sind andere Medikamente die oft zusätzlich
in der Behandlung der Erkrankung eingesetzt werden. In der Kombination müssen
die sich manchmal addierenden Nebenwirkungen beachtet werden.
Was sind Neuroleptika - und wie wirken sie?
Neuroleptika dienen der Behandlung schizophrener Erkrankungen, und
zwar sowohl zur Therapie der akuten Krankheitssymptome als auch zur Verhinderung
von Rückfällen. Da sie also gegen die Symptome einer Psychose helfen, werden sie
heute auch als Antipsychotika bezeichnet. Die Behandlung mit Neuroleptika sorgt
zunächst dafür, dass die akuten Krankheitserscheinungen wieder abklingen, so
dass
es den Patienten möglichst schnell wieder besser geht und sie rasch in der Lage
sind, in das Alltagsleben zurückzufinden (= Akutbehandlung). Darüber hinaus
haben die Neuroleptika eine zweite wichtige Aufgabe, und zwar sollen sie nach
Abklingen der akuten Krankheitssymptome ein Wiederauftreten der akuten Psychose
verhindern (= Rückfallvorbeugung, Rückfallprophylaxe).
Die Wirkung der Neuroleptika besteht darin, dass sie den bei den
Schizophrenien gestörten Stoffwechsel einiger Botenstoffe im Gehirn (=
Neurotransmitter) positiv beeinflussen. Dies geschieht vor allem dadurch, dass
sie mit den "Empfangsstellen" dieser Botenstoffe an den Nervenzellen (=
Rezeptoren) eine Bindung eingehen und diese dadurch in ihrer Tätigkeit
blockieren. Hierbei spielt vor allem der Botenstoff Dopamin eine Rolle. Durch
die Blockierung der Dopaminrezeptoren wird das bestehende Überangebot an Dopamin
normalisiert, das als eine Ursache für die schizophrenen Symptome angenommen
wird. Es
handelt
sich dabei
um
chemisch
sehr
unterschiedliche
Substanzen
mit ganz
unterschiedlichen
Nebenwirkungen
und
zumindest
teilweise
unterschiedlicher
Wirkung
auf die
Zielsymptome.
Wie lange dauert es bis die Medikamente wirken?
Bis zum Wirkungseintritt eines Antipsychotikums dauert es etwas. Verlieren
Sie also nicht die Geduld.
Meistens tritt zwar schon in den ersten Tagen eine Beruhigung ein,
Anspannung, Unruhe, Schlafstörungen und Ängste lassen dann etwas nach.
Wahnvorstellungen, Denkstörungen und Halluzinationen verschwinden
meistens nach 10-20 Tagen. Die Negativsymptome, wie Antriebslosigkeit,
sozialer Rückzug, Konzentrationsstörungen etc. bessern sich langsamer.
Meistens tritt hier nach 6 Wochen bis einem Viertel Jahr eine Besserung
ein.
Konventionelle Neuroleptika =Antipsychotika der ersten Generation
wirken bei schwerer akuter Symptomatik akut schneller und manchmal
auch besser auf die positiven Symptome wie Wahnvorstellungen,
Denkstörungen und Halluzinationen als die neueren. Bei
Verträglichkeitsproblemen wird deshalb akut oft ein altes mit einem neuen
Antipsychotikum kombiniert.
Bei eingetretener Wirkung stehen dann mehr die langfristigen
Nebenwirkungen im Vordergrund der Therapieentscheidung.
Wie lange behandelt werden muss, hängt auch vom Einzelfall ab. Nach der
ersten Episode der Erkrankung sollte aber mindestens 1-2 Jahre und nach
der zweiten Episode mindestens 5 Jahre behandelt werden. Die Medikamente
beseitigen nicht nur die meisten Symptome, sie beugen auch einer neuen
Krankheitsepisode vor. Da diese Krankheitsepisoden häufig Spuren in der
Persönlichkeit des Betroffenen hinterlassen, ist die Vorbeugung
besonders wichtig. Die schädlichen Auswirkungen der Erkrankung auf das
Gehirn und die Persönlichkeit des Betroffenen können so vermindert oder
vermieden werden. Die Dauer der
Behandlung richtet sich aber auch nach den persönlichen Lebensumständen
des Betroffenen. Auch nach dem Absetzen sollte der Kontakt zum Facharzt
noch eine Zeit erhalten bleiben. Das Absetzen sollte abgesprochen sein und
langsam über Wochen erfolgen. |
Insgesamt geht man im Moment davon aus, dass bei der Erkrankung 14 Serotonin-
und 5 Dopamin-Rezeptoren sowie adrenerge, cholinerge, histaminerge und
glutamaterge Rezeptoren eine Rolle spielen.
Substanz |
Dopamin
D2L |
Serotonin
5-HT2A |
Acetylcholin
muskarinisch |
Alpha
1
adrenerg |
Alpha
2
adrenerg |
Histaminisch
H1 |
Haloperidol |
4 |
36 |
>20000 |
6,2 |
3800 |
1890 |
Chlorpromazin |
19 |
1,7 |
60 |
0,6 |
750 |
9,1 |
Clozapin |
180 |
1,6 |
7,5 |
9 |
160 |
2,8 |
Risperidon |
3,3 |
0,2 |
>10000 |
2 |
55,6 |
58,8 |
Aripiprazol |
3,4 |
3,4 |
>10000 |
57 |
- |
61 |
Ziprasidon |
4,8 |
0,4 |
>10000 |
10,5 |
- |
46,8 |
Olanzapin |
11 |
4 |
1,9 |
19 |
230 |
7,1 |
Quetiapin |
160 |
294 |
120 |
62,5 |
2500 |
11 |
Clozapin |
180 |
1,6 |
7,5 |
9 |
160 |
2,8 |
Baldessarini
RJ,
Tarazi
FI.
Drugs
and
the
treatment
of
psychiatric
disorders:
Antipsychotic
and
antimanic
agents.
In:
Hardman
JG,
Limbird
LE,
Gilman
AG,
editors.
Goodman
and
Gilman's
the
pharmacological
basis
of
therapeutics.
10th
ed.
New
York:
McGraw-Hill
Press;
2001.
p.
485–520 |
Mit bildgebenden Verfahren wie der Positronenemissionstomographie (PET) ist
es Forschern bereits gelungen, eine Normalisierung der Neurorezeptorprofile im
Gehirn schizophrener Patienten nach einer Therapie mit Antipsychotika
darzustellen. Allerdings sind diese Geräte bislang nur in wenigen Zentren
verfügbar und viel zu teuer, um damit die ideale Arzneimitteldosis für eine
größere Zahl von Patienten zu ermitteln.
Pharmakogenetik ist ein hoffnungsvoller Forschungszweig, der möglicherweise
einmal die Behandlung erleichtern soll. Sie soll die Wechselwirkungen
zwischen genetischen Faktoren und Arzneimittelwirkungen transparent machen und
damit den Weg zu einer individualisierten Therapie weisen. Obwohl es dafür
bereits erste erfolgreiche Ansätze gibt, habe man lediglich durchwachsene
Ergebnisse etwa bei dem Versuch erzielt, das Ansprechen auf die Arznei Clozapin
vorherzusagen. "Zum jetzigen Zeitpunkt wird es wohl niemand wagen, seine
Therapieentscheidung ausschließlich auf biologische Marker zu gründen",
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Neuroleptika von
einander?
Es gibt inzwischen zahlreiche
Neuroleptika, die sich anhand ihrer chemischen Struktur voneinander
unterscheiden lassen. Grundsätzlich kann man die Neuroleptika in hoch- und
niederpotente unterteilen. Hochpotente Neuroleptika wirken besonders gut gegen
akute Symptome der Psychose wie z. B. Denk oder Wahrnehmungsstörungen,
Wahnvorstellungen oder Störungen des Ich-Erlebens, und das schon in geringer
Dosierung. Niederpotente Neuroleptika sind besonders gut zur Beruhigung und auch
zur Schlafstörung geeignet und haben ihre antipsychotische Wirkung erst in
höherer Dosierung. Neuroleptika unterschieden sich auch hinsichtlich der
Wahrscheinlichkeit, dass bei ihrer Einnahme bestimmte Nebenwirkungen auftreten,
wobei in den letzten Jahren besonders gut verträgliche Medikamente entwickelt
worden sind. Diese werden meistens den atypischen Neuroleptika zugeordnet weil
sie weniger Bewegungsstörungen machen. (bedauerlicherweise sind sie aber auch
nicht frei von Nebenwirkungen, da sie häufiger Gewichtszunahmen und sexuelle
Funktionsstörungen auslösen). Das ideale Neuroleptikum ist noch nicht erfunden,
es gibt aber erhebliche Verbesserungen in den letzten Jahren. Schließlich können
Neuroleptika auch nach der Art, wie sie eingenommen werden, voneinander
unterschieden werden. Nicht jedes Neuroleptikum ist für alle Patienten geeignet.
Ihr Nervenarzt versucht, das für Sie beste Medikament auszuwählen. Sollte sich
herausstellen, dass es hinsichtlich seiner Wirkung oder auch unerwünschter
Wirkungen nicht optimal ist, besteht die Möglichkeit, auf ein anderes
Neuroleptikum umzustellen. Die Möglichkeiten der Therapie mit atypischen
Neuroleptika haben sich gerade in den letzten Jahren deutlich verbessert. Viele
Clozapin-Patienten, insbesondere wenn sie zuvor lange Zeit mit typischen
Neuroleptika behandelt wurden und darunter motorische Nebenwirkungen zeigten,
beschreiben nach der Umstellung auf das atypische Neuroleptikum eine deutliche
subjektive Besserung bzw. Reduktion der o.a. dysphorischen oder anhedonen
Wirkung von Neuroleptika. Dies gilt ähnlich für die neueren Neuroleptika wie
Ripseridon oder Olanzapin, Quetiapin, Amisulpirid usw.. Die Frage, ob auch die
neueren atypischen Neuroleptika bei der Behandlung von Patienten, die auf
traditionelle Neuroleptika nicht ansprechen, ähnliche Vorteile wie Clozapin
haben, ist noch nicht ausreichend untersucht.
Studienlage zu Clozapin (Leponex,
Elcrit, clozapin-neuraxpharm, Clozaril, Froidir)
Clozapin hat eine größere
Affinität zu den D1 als zu den D2 Rezeptoren. D1 Rezeptoren finden sich
besonders im praefrontalen Cortex, einem Hirngebiet, das für kognitive Aufgaben
und die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen eine besondere Bedeutung hat, man
nimmt deshalb an, dass diese D1 Rezeptoren auch für die Negativsymptomatik eine
besondere Rolle spielen, darüber hinaus, sollen sie über Rückkoppelungsschleifen
zu mehr kaudalen Hirngebieten eine Rolle bei der Entstehung von Positivsymptomen
spielen. D1 und D2 Rezeptoren interagieren auf der zellulären Ebenen, man nimmt
an, dass ein D1 Antagonismus auch eine Schlüsselrolle bei der Modulation
von D2 Aktivität spielt. Selektive D1 Antagonisten scheinen aber alleine keine
effektiven Antipsychotika zu sein. Clozapin wirkt stärker an den D4 als an den
D2 Rezeptoren. D4 Rezeptoren sind im Gehirn von Menschen die an einer
Schizophrenie leiden vermehrt nachgewiesen worden. Selektive D4 Antagonisten
scheinen aber alleine ebenfalls keine effektiven Antipsychotika zu sein. Die
stärkere Bindung an 5-HT2 versus D2 Bindung gab dann Anlass zu der Annahme, dass
dies für die atypische Wirkung verantwortlich sei. Auch andere Atypika wie
Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, Ziprasidon und Sertindol haben diesen
Wirkmechanismus mit Clozapin gemeinsam, sie wurden auch daraufhin entwickelt.
Ausnahmen bilden bei den neueren Atypika das Amisulpirid, ein selektiver D2/D3
Antagonist und Aripiprazol. Eine Metaanalyse der Literatur
(unter Berücksichtigung von 2589 Patienten in Studien) kommt zum Ergebnis, das Clozapin überzeugend besser wirksam ist, als typische Neuroleptika. Unter
Clozapin kommt es zu einer deutlich besseren Symptomreduktion, einer
deutlicheren Besserung des klinischen Befundes und zu einer besseren
Rückfallprophylaxe (Ergebnisse hochsignifikant). Die Patienten sind im
Durchschnitt zufriedener, als unter Behandlung mit typischen Neuroleptika.
Allerdings ergibt sich keine signifikante Besserung des "global
functioning" wie Verkürzung der stationären Aufenthalte oder Aufrechterhaltung
der Arbeitsfähigkeit. Clozapin- behandelte Patienten hatten eine höhere
psychomotorische Aktivität und eine bessere Aufmerksamkeit und weniger
Verhaltensauffälligkeiten. Clozapin bessert Negativsymptome deutlich besser als
konventionelle Neuroleptika. Die Patientenzufriedenheit mit der Behandlung
scheint unter Clozapin generell besser und dies scheint bei Langzeitbehandlung
zuzunehmen. Es gibt unter C. weniger Therapieabbrecher. Wenn man 100 Patienten
mit C. behandelt werden etwa 18 besser als unter konventionellen Neuroleptika
und etwa 4 schlechter. Die Entscheidung bleibt damit unabhängig von den
Blutbildveränderungen individuell. Die Blutbildveränderungen treten in Studien
besonders bei Kindern und Jugendlichen sowie bei alten Patienten auf, sie sind
bei jungen Erwachsenen und bei Menschen im mittleren Alter seltener. Im
Durchschnitt treten bei 3.8% der Clozapin- behandelten Patienten
Blutbildveränderungen auf, bei konventionellen Neuroleptika sind es 1.8% der
Patienten.
Im
AMSP-Projekt
(Arzneimittelsicherheit
in der
Psychiatrie)
wurden
schwerwiegende,
wahrscheinlich
oder
sicher
durch
Neuroleptika
induzierte
Neutropenien
(Neutrophile
< 1
500/ml)
bei 0,05
Prozent
der mehr
als 85 000
erfassten
Patienten
festgestellt.
Die
höchste
Rate wurde
für
Clozapin
ermittelt
(0,18%),
bei den
mit
Carbamazepin
behandelten
Patienten
waren es
(0.14 %)
bei
den mit
Perazin
behandelten
Patienten
betrug sie
0,09
Prozent,
unter
Antidepressiva
0,01%
(Stubner
S et al
2004).
Die
Blutbildveränderungen
sind
überwiegend
in den
ersten 3
Monaten zu
erwarten,
durch
regelmäßige
Kontrolle,
kann das
Risiko
gesenkt
werden.
Die vorhandenen Studien beziehen sich überwiegend auf
stationäre Patienten, möglicherweise wären die Befunde bei Berücksichtigung
ambulanter Patienten bezüglich der Lebensqualität und der
Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit günstiger. Nebenwirkungen die unter
Clozapin häufiger waren, waren in Studien Hypersalivation (vermehrter
Speichelfluss), Temperaturerhöhungen und Schwindel. Besonders beachtenswert ist
dass etwa ein Drittel der Patienten die auf konventionelle Neuroleptika nicht
ansprachen auf Clozapin gut ansprachen. Todesfälle unter Behandlung waren unter
Clozapin nicht häufiger als unter konventionellen Neuroleptika 4 von 614
mit konventionellen N. behandelte und 3 von 629 Patienten unter Clozapin
Clozapine versus typical neuroleptic medication for schizophrenia
Wahlbeck K, Cheine M, Essali MAThe Cochrane Library, Issue
2, 2001. Clozapin erhöht signifikant das Risiko eines Metabolischen
Syndrom, das Risiko nimmt mit dem Alter dem Bodymass Index, und der Dauer der
Clozapin Behandlung zu.
American Journal of Psychiatry 163:1273-1276, July 2006 doi:
10.1176/appi.ajp.163.7.1273, Im Verlauf von 8 Jahren beträgt die
durchschnittliche Gewichtszunahme 11.7 kg (SD=1.6). Besonders ausgeprägt ist die
Gewichtszunahme bei den Patienten, die von Anfang an besonders gut auf Clozapin
ansprechen.
American Journal of Psychiatry 163:1276-1279, July 2006
Bei einer
Dosis von
600mg oder
mehr
bekommen
etwa 5%
der
Patienten
unter
Clozapin
einen
epileptischen
Anfall. Das Risiko einer Myokarditis - es wird auf 1 pro 14'000 Personenjahre
geschätzt - scheint während der ersten Therapiemonate am größten zu sein,
bis zu
einer von
1000
entwickelt
bei Langzeitbehandlung
langfristig
eine
Kardiomyopathie.
Personen, bei denen unter Clozapin Dyspnoe, Thoraxschmerzen, Rhythmusstörungen
oder unerklärbares Fieber auftritt, sollen sofort kardiologisch abgeklärt
werden.
http://www.hc-sc.gc.ca/hpb-dgps/therapeut/zfiles/english/advisory/industry/clozaril_e.html
In einem aktuellen Vergleich der Cochrane Library 2003
wurde atypische Neuroleptika in einer Metaanalyse mit niederpotenten
Neuroleptika in höhere Dosis verglichen. Dabei wurde einzig Clozapin eine
eindeutig niedrigere EPMS- Rate attestiert. Die Datenlage wurde dort generell
von den Autoren so interpretiert, dass der Vorteil von Atypika gegenüber
niederpotenten Antipsychotika auch bezüglich der Wirksamkeit und Verträglichkeit
nicht erwiesen sei.
Mögliche
Clozapin-
Wechselwirkungen
nach
Australasian
Psychiatry 14,2
2006 156ff
Antibiotika
-
Ciprofloxacin
kann die
Serumclozapinkonzentration
um bis zu
80%
erhöhen(CYP1A2
Hemmung)
-
Chloramphenicol
(oral)
Additives
Risiko für
eine
Agranulozytose-
die
Kombination
sollte
vermieden
werden
-
Clarithromycin
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
(CYP3A4
Hemmung)
-
Cotrimoxazol
Additives
Risiko für
eine
Agranulozytose-
die
Kombination
sollte
vermieden
werden
-
Erythromycin
kann die
Serumclozapinkonzentration
erhöhen (
individuell
CYP3A4
Hemmung)
-
Ketoconazol
kann die
Serumclozapinkonzentration
erhöhen (
individuell
CYP3A4
Hemmung)
-
Rifampicin,
kann die
Serumclozapinkonzentration
vermindern
Herz-
Kreislaufmedikamente
-
Lisinopril
erhöht nach
Fallberichten
die
Serumclozapinkonzentration
-
Quinidin
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
(CYP2D6
Hemmung)
Psychotrope
Medikamente
-
Carbamazepine
Additives
Risiko für
eine
Agranulozytose-
die
Kombination
sollte
vermieden
werden
-
Citalopram
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
-
Diazepam
Fallberichte
zu Kollaps
und Koma,
nur mit
sehr großer
Vorsicht,
gilt auch
für andere
Benzodiazepine
-
Fluoxetine
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
(bis zu
76%)
-
Fluvoxamine
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
stark(CYP1A2
Hemmung)
-
Haloperidol
erhöht die
Serumhaloperidolkonzentration
(vermutlich
durch
CYP2D6
Hemmung
durch
Clozapin)
-
Johanniskraut
erniedrigt
die
Serumclozapinkonzentration
(CYP3A4
Induktion)
-
Lamotrigin
erhöht
möglicherweise
die
Serumclozapinkonzentration
zu Beginn
der
Behandlung
-
Lithium
Berichte
über
neurotoxische
Symptome
unter
Clozapin,
Fallberichte
über
diabetische
Ketoazidosen
i
-
Lorazepam
Fallberichte
über
Sedierung,
starken
Speichelfluss,
Ataxie
-
Modafinil
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
-
Paroxetin
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
-
Phenobarbital
Fallberichte
über eine
verminderte
Serumclozapinkonzentration
-
Phenytoin
erniedrigt
die
Serumclozapinkonzentration
(CYP3A4
Induktion)
-
Risperidon
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
(CYP2D6
kompetitive
Hemmung)
-
Sertraline
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
-
Valproat
kann die
Serumclozapinkonzentration
erhöhen
oder
erniedrigen
Verschiedenes
-
Cimetidin
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
-
Disulfiram
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
Grapefruit
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
(CYP3A4
Hemmung)
Koffein
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
(CYP1A2
Hemmung)
Kontrazeptiva
Fallberichte
über
erhöhte
Serumclozapinkonzentration
Levodopa
vermindert
die
Clozapinwirkung
am Rezeptor
Penicillamin
Additives
Risiko für
eine
Agranulozytose
Ritonavir
erhöht die
Serumclozapinkonzentration
stark
(CYP3A4
Hemmung)
Rauchen
vermindert
die
Serumclozapinkonzentration
Zytostatische
oder
Zytotoxische
Medikamente
Kombination
kontraindiziert
wegen
Agranulozytoserisiko.
Atypische/neue
Neuroleptika unterscheiden sich definitionsgemäß im Vergleich zu traditionellen
Neuroleptika durch ihr geringeres Risiko extrapyramidal-motorischer
Nebenwirkungen und durch eine bessere Wirksamkeit bei Negativsymptomatik.
Wirkung nach der Evidence
based Literatur zu Antipsychotika, unterschiedliche Einschätzungen nach
Psychiatric News APA 7/2003 |
Generation |
Substanz |
Effect Size (a) |
Mögliche Nebenwirkungen (b) |
Leucht et al
1998 |
Geddes et al
2000 |
Davis et al
2003 |
dosisabhängige
Extrapyramidale Symptome |
Sedierung |
Anticholinerge
Wirkungen |
Gewichts-
Zunahme |
Anstieg des
Blutzuckers |
Anstieg des
Cholesterin/ Blutfettspiegels |
Wirkung auf
das Reizleitungs- System am Herz |
1. |
Haloperidol |
0,000 |
0,000 |
0,000 |
+++ |
+ |
+/- |
+ |
++ |
- |
+/- |
2. |
Clozapin |
NS |
0,680** |
0,494** |
- |
+++ |
+++ |
+++ |
++ |
++ |
++ |
Risperidon |
0,060** |
0,150** |
0,252** |
++ |
+ |
+/- |
++ |
+/- |
- |
+/- |
Olanzapin |
0,070** |
0,220** |
0,221** |
+ |
++ |
+ |
+++ |
++ |
++ |
+/- |
Quetiapin |
0,050 |
0,030 |
0,008 |
- |
++ |
+/- |
+ |
+/- |
- |
+/- |
Ziprasidon |
NS |
NS |
0,038 |
+ |
+ |
+/- |
+/- |
+/- |
? |
++ |
3. |
Aripiprazol (c) |
NS |
NS |
0,038 |
- |
+/- |
- |
+/- |
- |
- |
- |
Fußnote: (a) Effect size;
Wirkung verglichen mit Haloperidol oder Haloperidoläquivalent (** stat. sig.); NS= nicht
untersucht (not studied);
(b) Schlüssel zum Ratin der Nebenwirkungen : - = keine Inzidenz; +/- =
widersprüchlich; + = geringe Inzidenz; ++ = mäßige Inzidenz;; +++ = hohe
Inzidenz; ? = unbekannt; NS = nicht untersucht. (c) die Daten für Aripiprazol
kommen überwiegend aus den Zulassungsstudien. Auswertung von: Davis JM et al;
Arch Gen Psychiatry 2003; 60:553-564; Geddes J et al; BMJ 2000; 321:1371-1376;
Leucht S et al; Schizophr Res 1999; 35:51-68; Leucht S et al; Lancet 2003;
361:1581-1589; Lindenmayer JP et al; Am J Psychiatry 2003; 160:290-296; Sernyak
MJ et al; Am J Psychiatry 2002; 159:561-566; Tandon R, Jibson MD;
Psychoneuroendocrinology 2003; Suppl 28:9-26; Vanina Y et al; Psychiatric
Services 2002; 53:842-847; Wirshing DA et al; J Clin Psychiatry 2002;
63:856-865; U.S. Food and Drug Administration Web site (multiple pages),
www.fda.gov; Drug Facts and Comparisons, 57th ed. St. Louis, MO, Facts and
Comparisons, 2003. bild aus den Psychiatric News,
URL http://pn.psychiatryonline.org, Jim Rosack,
Clinical & Research News New Studies Raise Questions About Antipsychotic
Efficacy Psychiatric News July 4, 2003 Volume 38 Number 13
http://pn.psychiatryonline.org/cgi/content/full/38/13/18
Auch
der Begriff Atypika oder atypische Neuroleptika wird zunehmend aufgegeben. Im
englischen Sprachraum ist er bereits durch Antipsychotika der 2. Generation
ersetzt.
Die zusammenfassende Bewertung
der publizierten Ergebnisse vorhandener klinischer Studien kommt zu dem
Ergebnis, dass sowohl die neueren wie auch die älteren atypischen Neuroleptika
diesem Definitionsanspruch insgesamt gesehen gerecht werden, selbst wenn man
hohe methodische Anforderungen an klinische Prüfkonditionen stellt. Hinsichtlich
des Ausmaßes, in dem das atypische Profil erreicht wird, zeigen sich
Unterschiede zwischen den verschiedenen Neuroleptika, so dass eine dimensionale
Betrachtungsweise z.B. im Sinne von stark ausgeprägtem bzw. weniger stark
ausgeprägtem atypischem Profil der Datenlage besser gerecht wird als eine
kategoriale Unterscheidung zwischen atypischen und traditionellen Neuroleptika.
In einer Studie Risperidon im Vergleich zu Haloperidol bei der Behandlung der
Negativsymptomatik konnte der Effekt nicht allein durch die bessere
extrapyramidale Verträglichkeit und die in dieser Studie stärkere Wirksamkeit
von Risperidon auf Positivsymptomatik erklärt werden können, dass also
zusätzlich ein deutlicher „direkter" Effekt auf die Negativsymptomatik
anzunehmen ist, der vermutlich auch für die anderen Atypika gilt. Auch
das
Argument,
dass
alleine
die zu
hohe Dosis
der
konventionellen
Neuroleptika
für deren
höheres
Nebenwirkungspotential
verantwortlich
sei, ist
unzutreffend.
Im
Vergleich
beispielsweise
einer
niedrigen
Dosierung
Risperidon
gegen eine
niedrige
Dosis
Haldol
zeigt sich
für
Risperidon
weiter ein
besseres
Nebenwirkungsprofil
(was
Bewegungsstörungen
angeht)
und eine
geringer
Rückfallrate.
(Am J
Psychiatry
162:947-953,
May 2005)
Für Olanzapin liegen insgesamt 7 als Zulassungsstudien konzipierte
doppelblinden, randomisierte Parallelgruppenstudien gegen Haldol, Fluphenazin usw.(in 5 der 7 Studien 6–12-monatige Langzeitweiterbehandlung). OLZ
war nicht nur in der Akuttherapie den klassischen NL gleichwertig oder
überlegen, sondern verlängerte auch deutlich das rückfallfreie Intervall.
Weiterhin Wirksamkeit im Vergleich zu Placebo bei der akuten Manie; z. Zt laufen
Langzeitstudien zur Prophylaxe bei bipolaren Störungen. Für Sertindol liegen 3
doppelblinde, randomisierte Parallelgruppenstudien gegen Haldol vor, sie zeigen
eine vergleichbare Akutwirkung mit Überlegenheit von Sertindol bei
Negativsymptomen. Quetiapin (Seroquel®) ist seit März 2000 zur Behandlung
schizophrener Erkrankungen in Deutschland zugelassen. Der Wirkungsmechanismus
basiert wie bei anderen atypischen Neuroleptika auf einer kombinierten
Dopamin-und Serotonin-Rezeptorblockade. Nach klinischen Studien ist es in einer
Dosis von 150–750 mg ebenso wirksam wie Standardneuroleptika, weist jedoch ein
günstigeres Nebenwirkungsprofil, vor allem bezüglich extrapyramidal- motorischer
Symptome (EPS) und einer Hyperprolaktinämie, auf. Bedeutsame Nebenwirkungen sind
anfängliche Sedierung und Gewichtszunahme. Ähnliches gilt für Zotepin und
die anderen Atypika. SOHO ist die größte europäische Anwendungsbeobachtung
zu medizinischen und sozioökonomischen Fragestellungen in Europa. Etwa 3400
Patienten stammen aus Deutschland. Eine Bestandsaufnahme sechs Monate vor
Studienbeginn ergab, dass etwa 35 Prozent der deutschen Patienten atypische
Neuroleptika erhalten hatten und knapp sechzig Prozent typische Neuroleptika.
Außerhalb Deutschlands wurden etwa 43 Prozent der britischen Patienten, 40
Prozent der spanischen, 37 Prozent der Patienten in den Niederlanden und 29
Prozent in Griechenland mit Atypika versorgt.
Der wichtigste Aspekt bei der klinischen Definition des Begriffs
„atypisch" ist die Wirksamkeit bei therapieresistenter Schizophrenie bezüglich
der Positivsymptomatik, verbunden mit der Fähigkeit, bestehende Negativsymptome
zu bessern. Gleichzeitig sind die geringer ausgeprägten Bewegungsstörungen zu
berücksichtigen.
Gewichtszunahme und Diabetesrisiko sowie kardiale Risiken müssen beachtet
werden.
Menschen,
die in
ihrem
Leben das
erste Mal
an einer
schizophrenen
Episode
erkranken
und die
bisher
noch nie
Antipsychotika
eingenommen
haben,
haben im
Vergleich
zu
gleichaltrigen
Gesunden
häufiger
eine
gestörte
Nüchternglukosetoleranz,
erhöhte
Nüchternblutzuckerspiegel
und
Cortisolspiegel,
sind
häufiger
und in
größerem
Ausmaß
insulinresistent.
Das
Diabetesrisiko
ist also
bei
Menschen, mit
einer
Schizophrenie
erhöht,
bereits
vor sie
mit
Medikamenten
behandelt
werden. Atypischen Neuroleptika oder
Antipsychotika der zweiten Generation sind eine heterogene Klasse von
Medikamenten. Hinsichtlich der pharmakologischen Charakteristika und des klinischen
Nebenwirkungsprofils bestehen eine Reihe wichtiger Unterschiede, die bei der
klinischen Anwendung der atypischen Neuroleptika zu berücksichtigen sind.
Nachdem inzwischen auch eine Reihe von Ein-Jahres-Studien sowie
Anwendungsbeobachtungen vorliegen, können die atypischen Neuroleptika angesichts
ihres günstigen klinischen Wirk- und Nebenwirkungsprofils zunehmend als
Medikation erster Wahl bei der Behandlung der Schizophrenie angesehen werden. Es
besteht die Erwartung, dass durch eine Behandlung mit atypischen Neuroleptika
Compliance (oder adherence)-Probleme verringert, die Lebensqualität erhöht und der Gesamtverlauf
schizophrener Erkrankungen günstiger beeinflusst werden können. Mit den
neuen/atypischen Neuroleptika verbinden sich große Hoffnungen hinsichtlich der
Therapie schizophrener Erkrankungen: Die bessere extrapyramidal-motorische
Verträglichkeit und bessere Wirksamkeit auf die Negativsymptomatik soll zu
einer günstigeren Beeinflussung des Krankheitsverlaufs und zu einer höheren
Lebensqualität der Patienten führen. Insgesamt geben die atypischen
Neuroleptika Anlass zur Hoffnung, dass sie aufgrund ihrer besseren
Verträglichkeit und zum Teil auch besseren Wirksamkeit auf Negativsymptomatik zu
einer besseren Akzeptanz der Neuroleptika durch die Patienten führen. Damit wird
auch die Compliance, insbesondere unter Langzeitbedingungen, erhöht und die
Langzeitprognose der Erkrankung gebessert. Bei dieser hoffnungsvoller Sicht darf
aber nicht vergessen werden, dass nach der weitgehenden Lösung der
extrapyramidal-motorischen Problematik, andere unerwünschten Begleitwirkungen –
wie insbesondere Gewichtszunahme – deutlicher in den Vordergrund treten
bzw. sogar im stärkeren Ausmaß unter einigen der atypischen Neuroleptika
auftreten. (offen wird noch ein paar Jahre z.B. die Frage der Auswirkung dieser
NW auf das kardiovaskuläre Risiko bleiben). Berichte über ein gehäuftes
Auftreten von Diabetes und Hyperlipidämien
in
Zusammenhang
mit einer
Gewichtszunahme
bei der
Gabe von
atypischen
Neuroleptika
liegen
vor. Die
meisten
Neuroleptika
führen zu
einer
Gewichtszunahme. Die
Gewichtszunahme ist am stärksten im Laufe des ersten halben Jahres, nach 6-12
Monaten ist meist ein Plateau erreicht, das Gewicht steigt dann nicht weiter.
Bedauerlicherweise kommt es allerdings bereits in diesem Zeitraum bei manchen
Atypika zu gravierenden Gewichtszunahmen. Übergewicht,
Diabetes,
und
Fettstoffwechselstörungen
sind ein
Risikofaktor
für
Herzinfarkt,
Schlaganfall
und andere
kardiovaskuläre
Erkrankungen,
entsprechend
können
Neuroleptika
das Risiko
solcher
Erkrankungen
erhöhen.
Dieses
Risiko
muss bei
der
Auswahl
des
Neuroleptikums
mit
berücksichtigt
werden. Auch
bezüglich
der
Gewichtszunahmen zeigen die atypischen Neuroleptika Unterschiede, wobei neben Amisulprid Ziprasidon besonders günstig zu sein scheint,
Clozapin
und
Olanzapin
haben ein
besonders
hohes
Risiko,
Risperidon
und
Quetiapin
stehen
dazwischen. Diese z.T. erhebliche
Gewichtszunahme mit ihren u.a. medizinischen Konsequenzen wird wahrscheinlich in
Zukunft eine zentrale Stellung in der Nebenwirkungsproblematik von Neuroleptika
haben. Konsequente Aufklärung, Ermutigung zur Umstellung der Ernährung, Sport
etc. können hier effektiv vorbeugen. In einer aktuellen Studie konnte mit einem
solchen Programm sogar eine Gewichtsabnahme erreicht werden. (Betty Vreeland,
Psychiatr Serv 54:1155-1157, August 2003). Patienten, die an einer Schizophrenie
leiden haben ein höheres Risiko für einen Diabetes Typ 2, sie haben ein 2-3x
höheres Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Neue atypische Antipsychotische
Medikamente verstärken dieses Risiko für unter 40 jährige erheblich (odds ratio
1.63, 95% CI 1.23–2.16) Der Mechanismus wie Antipsychotische Medikamente einen
Diabetes auslösen können ist weiter unklar. Hypothesen gehen davon aus, dass der
Antgonismus zu H1, 5-HT2A, oder 5-HT2C
Rezeptoren verantwortlich ist. Auch eine Erhöhung des Serumleptins und
Insulinresistenz spielen möglicherweise eine Rolle. Bei der
Behandlung von Psychosen muss deshalb routinemäßig eine Kontrolle des
Körpergewichtes und des Blutzuckers
(bzw. im
Ausnahmefall
auch des HBA1c Werte)s erfolgen. (Michael E.J.
Lean, Diabetes Care 26:1597-1605, 2003).
Die
Kontrolle
des
Hüftumfangs
und des
Nüchternblutzuckers
scheint
überwiegend
ausreichend
und
kosteneffektiv.
Am J
Psychiatry
2005 162:
1217-1221.
[Abstract]
[Full
Text] Möglicherweise kann in manchen Fällen
die Kombination mit bestimmten Antidepressiva (z.B. Reboxetin) oder Antiepileptika (wie Topiramat) wenn eine entsprechende Indikation besteht der
Gewichtszunahme entgegen wirken. Eine kleine neue Studie mit Amantadin
zeigte eine gute Wirkung von Amantadin in der Verhinderung der Gewichtszunahme
unter Olanzapin, ohne dass die antipsychotische Wirkung beeinträchtigt wurde.
Die Patienten in der Amantadingruppe verloren im Durchschnitt 0.8 Pfund an
Gewicht, und verminderten ihren Body- mass- index um 0.07 kg/m2 (SD=1.21). On
der Plazebogruppe nahmen die Patienten im Durchschnitt 8.7 Pfund an
Gewicht zu, und erhöhten ihren Body- Mass- Index um 1.24 kg/m2 (SD=1.59).
Die Zahlen sind allerdings zu gering um bezüglich der Wirksamkeit und
Sicherheit eine eindeutige Aussage zu machen. Weitere Studien werden aber mit
Sicherheit folgen. Karen A. Graham et al., Double-Blind,
Placebo-Controlled Investigation of Amantadine for Weight Loss in Subjects Who
Gained Weight With Olanzapine Am J Psychiatry 162:1744-1746, September 2005
Abstract]
[Full
Text] [PDF]
Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die derzeitig verfügbaren
atypischen Neuroleptika sowohl hinsichtlich ihres pharmakologischen Profils als
auch ihres klinischen Wirkprofils und Verträglichkeitsprofils zum Teil sehr
unterschiedlich sind.
Es ist
dabei zu
berücksichtigen,
dass es
Patienten
gibt,
die nur
auf
Clozapin
oder nur
auf
Clozapin
und
Olanzapin
ansprechen,
und dass
es andere
Patienten
gibt, die
zwar auch
auf eher
stoffwechselneutrale
Medikamente
ansprechen
aber diese
aus
anderen
Gründen
schlecht
vertragen.
Atypische
Neuroleptika
und
Stoffwechselstörungen |
Medikament |
Gewichtszunahme |
Diabetesrisiko |
Verschlechterung
der
Blutfette |
Clozapin |
+++ |
+ |
+ |
Olanzapin |
+++ |
+ |
+ |
Risperidon |
++ |
? |
? |
Quetiapin |
++ |
? |
? |
Aripiprazol* |
+/- |
- |
- |
Ziprasidon* |
+/- |
- |
- |
+ =
Zunahme;
- =
keine
Veränderung;
? =
unterschiedliche
Ergebnisse
publiziert.
*
Neuere
Medikamente
mit
eingeschränkter
Datenlage |
Nach:
Consensus
Development
Conference
on
Antipsychotic
Drugs
and
Obesity
and
Diabetes
Diabetes
Care,
February 1, 2004;
27(2):
596 -
601.
[Full
Text]
[PDF]
|
Diabetesrisiko
der
Atypika
im
Vergleich
zu
konventionellen
Neuroleptika
(OR) |
Olanzapin
|
1,36
CI
1.20-1.53 |
Clozapin
|
1,34,
CI
1.16-1.55) |
Quetiapin
|
1.2 |
Risperidon |
1,0 |
Lambert
BL,
Chou
CH,
Chang
KY,
Tafesse
E,
Carson
W.
Antipsychotic
exposure
and
type
2
diabetes
among
patients
with
schizophrenia:
a
matched
case-control
study
of
California
Medicaid
claims.
Pharmacoepidemiol
Drug
Saf
2005; |
Ähnlich wie bei den traditionellen Neuroleptika handelt
es sich um unter verschiedenen Aspekten heterogene Gruppe.
Jedes einzelne Medikament
muss sinnvoll für den jeweilig individuellen Patienten
ausgewählt werden,
meist
können die
Medikamente nicht
problemlos gegen ein anderes
ausgetauscht werden kann. Risperidon und Amisulprid wirken praktisch nicht sedierend, aber Olanzapin, Zotepin und insbesondere Clozapin zeigen deutlich
sedierende Wirkungen. Sedierende Wirkungen können durchaus Teil eines
erwünschten klinischen Wirkprofils sein, insbesondere in der Akutbehandlung
erregter psychotischer Patienten, und sind nicht nur unter Nebenwirkungsaspekten
zu sehen. Dagegen haben die anticholinergen Nebenwirkungen von
Zotepin, Olanzapin und Clozapin eine erhebliche Bedeutung für die
Verträglichkeit, insbesondere bei bestimmten Risikogruppen (Harnverhaltung,
Obstipation, Augeninnendrucksteigerung, kardiale Störungen), aber auch unter dem
Aspekt subjektiv störender Nebenwirkungen sowie der kognitiven Begleitwirkungen.
Die Einteilung in typische und atypische N. ist nur für Clozapin ganz eindeutig.
Einen Übergang bildet z.B. auch Fluanxol ( Flupentixol) mit einem partiell
atypischen Rezeptorbindungsverhalten und einem teilweise "atypischen" Wirk- und
Nebenwirkungsspektrum. Die Studienlage ist für Clozapin am eindeutigsten.
Seine Anwendung unterliegt allerdings Beschränkungen. Es gibt etwa 25
Doppelblinde, randomisierte Parallelgruppenstudien gegen Chlorpromazin, Haldol,
und andere NL; bei denen in etwa der Hälfte der Studien Clozapin überlegen,
sonst gleichwertig war. Retrospektive Untersuchungen legen nahe, dass selbst bei
40 –60% bis dato therapierefraktärer Patienten Clozapin noch Besserung bringt,
insbesondere auch bei Negativsymptomen. Clozapin ist in Deutschland zur
Behandlung der schizophrenen Psychose im Rahmen kontrollierter Anwendungen
zugelassen. Erforderlich sind: anamnestische Unwirksamkeit oder
Unverträglichkeit von Therapiealternativen, Aufklärung und schriftliches
Einverständnis des Patienten bzw. seines Betreuers, anamnestischer Ausschluss
hämatopoetischer Störungen, Leukozytenzahl zu Therapiebeginn > 3.500/mm3
sowie die Gewährleistung regelmäßiger Blutbildkontrollen. Dopamin D2-
Rezeptoren-Antagonismus spielt in der Wirksamkeit der Atypischen Antipsychotika
die entscheidende Rolle, neuerdings wird aber immer wieder die Bedeutung der
Serotonin- und Glutamatrezeptoren für das Wirk- und Nebenwirkungsprofil
hervorgehoben. Bis zu welchem Grad Unterschiede in den Angriffspunkte für ein
solch unterschiedliches Wirk- und Nebenwirkungsprofil verantwortlich sind, ist
aber weiter nicht ganz eindeutig. Bezüglich der Serotonirezeptoren gibt es große
Unterschiede in Bezug auf das Wirk- und Nebenwirkungsprofil. 5-HT1A Rezeptoren
spielen wohl eine große Rolle bei Depression, Angst und Negativsymptomatik, nach
neueren Untersuchungen spielen 5-HT1A-Rezeptor eine wichtige Rolle, um die
neuronalen Stammzellen zur Zellteilung zu veranlassen. Hierdurch kann die
Hippocampuszellschädigung, die für einen Teil der Negativsymptome verantwortlich
gemacht wird, eventuell rückgängig gemacht werden. Science (2003: 301:
805-809)
5-HT2C Rezeptoren sind eventuell für die Gewichtszunahme und die Verbesserung
der extrapyramidal motorischen Nebenwirkungen verantwortlich.
Die
appetitsteigernden
Wirkungen der
Antipsychotika
resultieren
vermutlich aus
der Stimulation
der
hypothalamischen
AMP-aktivierten
Proteinkinase (AMPK),
einem Enzym das
bei der
Aufrechterhaltung
der
Energiehomeostase
und der
Regulation der
Nahrungsaufnahme
eine Rolle
spielt (Kahn BB
et al.
Cell Metab.
2005;1:15–25).
Für Clozapin,
Olanzapin, und
Quetiapin ist
nachgewiesen,
dass sie das
AMPK im
Hirngewebe
sowohl in vitro
als auch in
vivo
stimulieren,
während die
weniger
appetitsteigernden
Antipsychotika
wie Risperidon,
Ziprasidon, und
Aripiprazol
dieses Enzym
nicht
beeinflussen.
Clozapin ist
ein H1-
Rezeptorantagonist
und stimuliert
das AMPK,
Histamin
verminderte die
AMPK-Stimulation,
was wiederum
durch Clozapin
rückgängig
gemacht werden
kann. Die Ursache der
Gewichtszunahme bei atypischen Neuroleptika ist aber noch nicht abschließend
geklärt. Ein niedriger Quotient der
5-HT2(Serotonin)-/D2(Dopamin)-Rezeptoraffinität scheint ebenso wie eine hohe
Affinität zum Histamin-H1- Rezeptor eine wesentliche Voraussetzung für eine
gewichtsinduzierende Wirkung zu sein. Neuere Studien zeigen, dass wahrscheinlich
einer durch „atypische Neuroleptika“ gesteigerten Sekretion von Leptin eine
wichtige Rolle zukommt. Prof. Dr. med. Tilman Wetterling, Arzneiverordnung in
der Praxis ~ Ausgabe 3/2002
http://www.akdae.de/25/Archiv/200203.pdf
In mehreren Einzelfallberichten war der Diabetes der durch Antipsychotika
wie Olanzapin, Clozapin oder Quetiapin ausgelöst wurde reversibel nach Absetzen
der Medikamente. Massive Gewichtszunahmen und die Entwicklung eines Diabetes m.
sind auf jeden Fall ein Grund die Therapie zu überdenken. Manchmal sind hier
auch die Antipsychotika der ersten Generation eine gute Alternative.

Inwieweit Olanzapin (Zyprexa)
hier gegenüber Clozapin (Leponex) einen wirklichen Vorteil hat bleibt aber
offen, zur Information hier die entsprechende Meldung der Arzneimittelkommission
im Ärzteblatt:
Präklinisch und klinisch gab es zunächst keinen Hinweis auf Olanzapin-induzierte
Blutbildveränderungen, während im Falle des Clozapin aufgrund vergleichsweiser
hoher Inzidenzen von Agranulozytosen restriktive Behandlungsregularien (zum
Beispiel wöchentliche Blutbildkontrolle, schriftliches Einverständnis zur
Behandlung) erforderlich wurden. Olanzapin erschien somit als eine qualitativ
gleichrangige Alternative zu Clozapin, die aber aufgrund fehlender
Nebenwirkungen auf das Blutbild Vorteile für den klinischen Bereich aufwies.
Inzwischen haben sich allerdings erste Hinweise gemehrt, dass Olanzapin durchaus
auch hämatotoxische Potenz besitzt, sowohl bei Verwendung als Mono- als auch bei
Kombinationsmedikation. Die ätiopathogenetischen Mechanismen, die zur
Entwicklung Olanzapin-induzierter Blutbildveränderungen führen könnten, werden
derzeit noch kontrovers diskutiert. Bisher wurden sieben Fälle in der Literatur
ausführlich beschrieben, fünf davon in Deutschland, unter anderem eine
Olanzapin-induzierte Agranulozytose, zwei Neutropenien und eine Leukopenie.
Der Hersteller weist in der Fachinformation darauf hin, dass unter der Therapie
mit Olanzapin gelegentlich Blutbildveränderungen wie Leukopenie und
Thrombozytopenie berichtet wurden und wie bei anderen Neuroleptika Vorsicht
angebracht ist bei der Anwendung an Patienten mit niedrigen Leukozyten- und/oder
Neutrophilenwerten jeglicher Ursache.
Eine Recherche in der gemeinsamen von AkdÄ und Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte betriebenen Datenbank aus dem deutschen
Spontanerfassungssystem ergab insgesamt 384 Verdachtsmeldungen
Olanzapin-induzierter Nebenwirkungen (Datenstand: 27. 7. 2000); davon unter
anderem 74 (19,3 Prozent) Störungen des weißen Blutbildes, 37 (9,7 Prozent)
Krampfanfälle und 94 (24,5 Prozent) Meldungen zu Leberfunktionsstörungen. Der
ursächliche Zusammenhang zwischen Olanzapingabe und UAW kann noch nicht bei
allen Verdachtsmeldungen als gesichert angesehen werden. Dennoch sind in der
Literatur beschriebene und auch durch die Recherche der AkdÄ bestätigte
Olanzapin-induzierte Blutbildveränderungen nicht sicher auszuschließen. Die
historische Erfahrung mit der Clozapin-induzierten Agranulozytose lehrt, diese
potenzielle Nebenwirkung hinsichtlich ihrer Inzidenz nicht zu unterschätzen und
eine endgültige Einschätzung hinsichtlich des tatsächlichen Risikos dieser
Nebenwirkung erst nach jahrelanger sorgfältiger Beobachtung vorzunehmen.
Aus Sicht der AkdÄ gibt es zwar derzeit noch keine Veranlassung, eine der
Clozapin-Behandlung ähnliche Verfahrensweise bezüglich der
Verschreibungsmodalitäten zu fordern, da gegenwärtig keine sicheren Belege für
vergleichbar hohe Inzidenzen von Clozapin-induzierten und Olanzapin-induzierten
Blutbildveränderungen vorliegen. Die AkdÄ empfiehlt dennoch, vor
Behandlungsbeginn die Patienten über klinische Zeichen einer möglichen
Blutbildveränderung zu informieren und das Blutbild der Patienten regelmäßig in
zwei- bis vierwöchigen Abständen zu kontrollieren.
Olanzapin scheint ein deutlich höheres Risiko von Diabeteserkrankungen zu
beinhalten. Nach den Ergebnissen einer neueren Studie sollten alle Patienten
diesbezüglich überwacht werden.
Die akute Toxizität von Olanzapin scheint gering zu sein. Eine aktuelle
Kanadische Zusammenfassung berichtet über insgesamt 29 Todesfälle bei denen
Olanzapin eine Rolle spielte. Oft handelte es sich um Kombinationen von
Medikamenten. Insbesondere die Kombination mit Fluvoxamin scheint zu einer
Erhöhung des Blutspiegels zu führen. Die kardiotoxischen Effekte scheinen bei
der akuten Toxizität mit ausschlaggebend. Möglicherweise hat es hierdurch auch
schon tödliche Arrhythmien geben, allerdings scheint Olanzapin diesbezüglich
weniger toxisch als Risperidon, Quetiapin oder Thioridazin. Trotz allem ist
festzustellen, dass die meisten Patienten die Wirkung von Olanzapin als angenehm
empfinden. Die Compliance ist trotz Gewichtszunahme deutlich besser als unter
konventionellen Antipsychotika. Olanzapin gehört zu den wirksamsten
Antipsychotika was die Wirkung auf positive Symptome angeht und hat eine gute
Wirkung auf die Kognition und die Negativsymptome. Die sedierende Wirkung ist
bei abendlicher Gabe bei vielen Patienten erwünscht. Auch in der Behandlung
akuter Manien und wahnhaften Depressionen ist es relativ unproblematisch
einsetzbar. Bezüglich der Blutbildveränderungen ist gesetzlich eine
Blutbildkontrolle bei Clozapin vorsgeschrieben. Vermutlich ist das Risiko von
Thrombosen und Thromboembolien durch Cloazpin ebenso wie durch Olanzapin und
möglicherweise alle sedierenden Antispsychotika deutlich höher als das Risiko
durch die Blutbild Veränderungen. Eine Bewertung im British Medical Journal geht
diesbezüglich von einem 9x höheren Risiko aus. (BMJ 2008;336:1499-501
doi:10.1136/bmj.39545.690613.47)
Der Stellenwert der ganz neuen Neuroleptika in der Praxis ist noch nicht
abschätzbar. Bei Ziprasidon (Zeldox®) (Zulassung Mai 2002) ist die
Diskussion um die Wertung der kardialen Nebenwirkungen noch nicht abgeschlossen.
Laut Hersteller soll es aber bei über 150 000 Patienten seit Zulassung kein Fall
von Torsade de pointes beobachtet
worden sein. Wegen dieser gefürchteten Rhythmusstörung war das Atypikum
Sertindol vom Markt genommen worden. Auch bei Überdosierung sei kein Fall von
QT-Intervall über 500ms beobachtet worden. Die durchschnittliche Zunahme der
QTc- Zeit soll zwischen 0,6 und 9,7ms liegen und ab 160mg wieder abnehmen. Vorteile wie mangelnde Gewichtszunahme, wenig sexuelle Nebenwirkungen und
Wirkung auf Positiv wie Negativsymptomatik sowie auch begleitend antidepressiver
Wirksamkeit bei auch geringen EPMS nach den bisherigen Daten stehen dem
möglichen kardialen Risiko gegenüber. Für Anfang 2004 wird die
Zulassung von Aripiprazol erwartet, dieses soll laut Hersteller das Dopamin- und
Serotonin-System stabilisieren, da es am 5-HT1A-Serotonin-Rezeptor partiell
agonistisch, an den 5-HT2A - und 5-HT2C-Serotonin-Rezeptoren antagonistisch
sowie an den Dopamin- D2-Rezeptoren partiell agonistisch wirkt. Aripiprazol ist
ein partieller Dopaminagonist, es hat 5-HT1A agonistische und 5-HT2
antagonistische Eigenschaften und soll eine sehr hohe Affinität zu D2 Rezeptoren
haben, die die von Serotonin um ein Vielfaches übertrifft. Bisher wird hier
von einem günstigen Nebenwirkungsprofil ausgegangen, der Test in der Praxis
außerhalb von Studien steht aber aus, das Präparat ist aber in den USA bereits
zugelassen. Die Entwicklung immer neuer Antipsychotika
lässt aber auf jeden Fall hoffen, dass es immer besser gelingen wird, für jeden
Patienten ein wirksames und verträgliches Medikament zu finden.
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abstract / résumé in HTML.
full text in PDF
- Gary Remington, MD,
PhD
Understanding antipsychotic "atypicality": a clinical and pharmacological
moving target J Psychiatry Neurosci 2003;28(4):275-84.abstract
/ résumé in HTML [full
text in PDF
-
M. Kiang, Z.J. Daskalakis, B.K. Christensen,
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single-dose haloperidol and olanzapine on spontaneous motor activity in normal
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[abstract / résumé in HTML / full text in PDF]
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Mitteilungen: „UAW-News“ – International Omeprazol kann den Blutspiegel von
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