Phobie

Eine anhaltende unbegründete Furcht vor einem bestimmten Gegenstand, einer Handlung oder einer Situation (dem phobischen Stimulus), die den überwältigenden Wunsch hervorruft, diesen zu vermeiden. Dies führt im allgemeinen dazu, dass der phobische Stimulus vermieden oder angstvoll ertragen wird. Phobien unterscheiden sich von gewöhnlicher Angst dadurch, dass bei ihnen die zwingende Übermacht der Befürchtung kombiniert ist mit der (völligen, teilweisen oder zeitweiligen) intellektuellen Einsicht in ihre Unbegründetheit und mit der subjektiven Erfahrung eines inneren Widerstandes dagegen. Die Phobien drängen zu bestimmten Handlungen, zu sogenannten Zwangsunterlassungen, -vermeidungen. Phobische Störung: Eine Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche, Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Die Befürchtungen des Patienten können sich auf Einzelsymptome wie Herzklopfen oder Schwächegefühl beziehen, häufig gemeinsam mit sekundären Ängsten vor dem Sterben, Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden. Allein die Vorstellung, dass die phobische Situation eintreten könnte, erzeugt meist schon Erwartungsangst. Phobische Angst tritt häufig gleichzeitig mit Depression auf. Ob zwei Diagnosen, phobische Störung und depressive Episode, erforderlich sind, richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf beider Zustandsbilder und nach therapeutischen Erwägungen zum Zeitpunkt der Konsultation

 

Quellen / Literatur:

Angststörungen

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur