SUNCT-Syndrom

Definition:

  1. einseitige um das Auge herum lokalisierte Schmerzattacken von 10-120sec Dauer mit stechendem Charakter die bis zu 30x/Std. auftreten können. Es handelt sich um einen neuralgiformen Kopf- und Gesichtsschmerz.
  2. begleitend: Augenrötung, Gesichtsschwitzen, hängendes Lid, enge Pupille, Lidödem
  3. Triggerbarkeit z.B. durch Gähnen, Laufen
  4. Auschluß einer symptomatischen Ursache

Was ist sonst bisher zum SUNCT-Syndrom bekannt:

  1. bisher keine erwiesenermaßen wirksame Therapie bekannt, da erst 1998 definiert, es gibt Fall- Berichte über eine Wirkung von Cortison (wird auch bestritten) und Gabapentin, für Gabapentin (eventuell auch in Kombination mit Carbamazepin) und Lamotrigen auch prophylaktisch. Verapamil, Lithium sollen hier unwirksam sein. Bei allen Angaben handelt es sich um keine gesicherte Therapieempfehlungen. Als Mittel der Wahl in der Behandlung des SUNCT-Syndroms gilt derzeit nach den Leitlinien der DGN Lamotrigin.
  2. Während der Schmerzattacken soll es zu einer Aktivierung im ipsilateralen inferioren und posterioren Hypothalamus kommen. (May A, Bahra A, Büchel C, Turner R, Goadsby PJ. Functional magnetic resonance imaging in spontaneous attacks of SUNCT: short-lasting neuralgifrom headache with conjunctival injection and tearing. Ann Neurol 1999;46:791-794.)

Clusterkopfschmerz Parosysmale Hemicranie SUNCT
vegetative Symptome auf der betroffenen Seite + + ++
Attackendauer 15–180 min 2–30 min 5–240 s
Attackenfrequenz pro Tag 1–8 1–40 3–200
Schmerzlokalisation einseitig, orbital, temporal einseitig, orbital, temporal einseitig, orbital, temporal
Schmerzintensität +++ +++ ++/+++
Indomethazinwirksamkeit +/- +
Triggerung durch Alkohol + (+)
Nach Massimiliano M Siccoli, Claudio L Bassetti, Peter S Sándor, Facial pain: clinical differential diagnosis Lancet Neurol 2006; 5: 257–67

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur