Symptom

ein Zeichen oder Hinweis im Sinne einer subjektiv empfundenen (in der Regel vom Patienten wahrgenommenen) Unregelmäßigkeit im Körper, Veränderung des Körperzustandes, einer Beschwerde, oder Veränderung des normalen seelischen Empfindens bzw. der Emotionen, das auf eine Krankheit, Verletzung oder seelische Störung, Kommunikationsstörung in einer Partnerschaft oder am Arbeitsplatz… hinweisen kann, aber auch ohne krankheitswertige Bedeutung sein kann. In der Regel also ein Warnhinweis. Beispiele für Symptome sind Angst, Rückenschmerzen, Müdigkeit, Fieber, Atemnot…., diese Symptome können vielfältige Ursachen haben. Symptome können also Hinweise auf eine Krankheit, seelische Störung oder Kommunikationsstörung sein und sind deshalb oft Anlass zu einer ärztlichen Diagnostik. Ein bestimmtes Symptom ist in der Regel allerdings nicht gleichbedeutend mit dem Vorliegen einer bestimmten Erkrankung, kann auch ganz verschiedene ernste und harmlose Ursachen haben. Das Symptom ist also nicht gleichbedeutend mit der zugrunde liegenden Störung. Die Schlussfolgerung, dass das Vorliegen eines Symptoms eine bestimmte Störung, Ursache oder Krankheit beweisen würde, kann zu Fehldiagnosen führen. Das Symptom ist also nur ein Hinweis, der hilft, die diagnostischen Bemühungen sinnvoll einzugrenzen. Auch ernste Krankheiten können ohne Symptome vorhanden sein oder verlaufen, umgekehrt können dramatische Symptome harmlose Ursachen haben.

Symptomverschiebung nach erfolgreicher Behandlung eines Symptoms in der Psychotherapie treten andere Symptome an dessen Stelle auf. Beispielsweise bei einer somatoformen Störung vermindern sich die Herzsensationen, nach dem der Patient in der Therapie gelernt hat damit umzugehen. Statt dessen treten Schwindel und Darmprobleme auf. Symptomverschiebung wird seitens der Psychoanalyse oft als Komplikation der Verhaltenstherapie angesehen da die zugrundeliegenden Ursachen für die Symptome nicht bearbeitet und die entsprechenden neurotischen Konflikte nicht gelöst sind. Symptomverschiebung kann aber auch ein normaler Prozess im Rahmen der Behandlung einer neurotischen Störung sein, bei der der Patient lernen muss mit verschiedenen Symptomen umzugehen. Sie steht nicht notwendigerweise einer längerfristigen Besserung im Wege.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur