Temperament

Der Begriff Temperament geht auf das lateinische Verb ,,tempero“ zurück, das besagt, ich mäßige, ich halte das rechte Maß, ich bringe in das richtige Maßverhältnis. (Blase-Reeb, 1909, 832) Der römische Arzt Galenus (129-199) übersetzt das griechische Wort ,,krasis“ ins Lateinische mit dem Wort ,,temperamentum“ und verwendet dies im Zusammenhang mit seiner Temperamentslehre, die auf der hippokratischen Säftelehre aufbaut. ,,Im Gegensatz zum Begriff Person unterliegt das Wort Temperament keinen weiteren geschichtlichen Wandlungen. Es verliert allerdings später seine unmittelbare Beziehung zur Säftelehre. Man redet von Temperament auch dann, wenn andere Komponenten in einem bestimmten Verhältnis am Aufbau einer Konstitution beteiligt sind.“ (Koch, 1964, 7) Eine neuere Definition umschreibt das Temperament wie folgt: ,,Temperament bezieht sich auf stabile Merkmale der Persönlichkeit, die sich früh entwickeln; diese Merkmale betreffen eher stilistische Verhaltensabläufe, die grundgelegt sind in der Konstitution oder in der biologisch geprägten Grundstruktur der Individuen.“ (Angleitner, 1991, 190)

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur