Karl C. Mayer, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse |
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Glossar Psychiatrie / Psychosomatik / Psychotherapie / Neurologie / Neuropsychologie |
Wechseljahrsbeschwerden
die
Wechseljahre
bezeichnet
man
medizinisch
aus als
Klimakterium,
gemeint
ist die
Zeit der
hormonellen
Umstellung
vor und
nach der
Menopause
(Ende der
Monatsblutungen).
Die
Wechseljahre
sind damit
zunächst
ein
normaler
Lebensabschnitt
und für
sich
genommen
auch mit
den
üblichen
Beschwerden
weder eine
Krankheit
noch
behandlungsbedürftig.
Neuerdings
wird die
Bezeichnung
Wechseljahre
auch für
Männer
angewandt,
wobei
strittig
ist, in
wie weit
dies
gerechtfertigt
ist. Der
Beginn
liegt
meist
irgendwo
zwischen
dem 40.
und dem
50.
Lebensjahr,
der
definitive
Eintritt
in die
Wechseljahre
ist meist
Anfang der
50er
Jahre. Je
später die
Wechseljahre
umso
größer die
statistische
Lebenserwartung,
obwohl bei
späterer
Menopause
das
Krebsrisiko
(Gebährmutter,
Eierstöcke)
erhöht
ist, wird
dies durch
die
reduzierte
Mortalität
(Sterblichkeit) an kardiovaskulären
Erkrankungen
mehr als
ausgeglichen.
Unregelmäßigkeiten
des
Menstruationszyklus
mit
stärkeren
oder
schwächeren
Blutungen
leiten das
Ende der
Fruchtbarkeit
der Frau
ein. Der
Östrogenspiegel
sinkt
massiv ab.
Hitzewallungen,
Schweißausbrüche
und eine
trockene
Scheide
sind
eindeutig
Symptome
die, durch
die
Wechseljahre
ausgelöst
werden. Eine Hitzewallung ist eine Wahrnehmung einer plötzlichen und intensiven
Wärme die im Gesicht oder in der Brustregion beginnt und sich auf den Körper
ausbreitet, meist in Kombination mit Schweißausbrüchen und Herzrasen die Dauer
ist meist 2-30 Minuten. Nachts wachen die Betroffenen oft von den
Hitzewallungen auf. Am stärksten treten die Hitzewallungen um die Zeit der
letzten Periode herum am stärksten auf und nehmen dann an Häufigkeit und
Intensität ab. In der Regel enden sie spontan ohne Behandlung nach einer
gewissen Zeitperiode vollständig. Nur etwa 10% aller Frauen haben nach 7- 10
Jahren noch lästige Symptome. Nicht jede Hitzewallung ist ein Symptom der
Wechseljahre. Stress,
Panikattacken, Alkoholentzug, viele
Medikamente wie Tmoxifen, Raloxifen, Schilddrüsenerkrankungen, Infekte,
Krebserkrankungen, das Karzinoidsyndrom, Phaeochromozytome, systemische
Mastozytose.. können ganz ähnliche Symptome auslösen. Bei atypischem Verlauf
oder anderen Hinweisen auf eine der genannten Erkrankungen muss also weiter
gesucht werden. Inkontinenz,
häufigere
Blasenentzündung
sind
ebenfalls
mögliche
Symptome
des
Östrogenabfalls in den Wechseljahren.
Bei
weiteren
Beschwerden
wie
subjektive
Gedächtnisstörungen,
Reizbarkeit,
Stimmungsschwankungen
depressive
Verstimmungen,
Schwindel,
Schlafstörungen,
Müdigkeit,
Verstopfung,
Durchfall,
trockene
Haut,
Gewichtszunahme,
Gelenk-
und
Muskelschmerzen
muss immer
an die
Differenzialdiagnose
einer
Depression
gedacht
werden.
Der
Hormonabfall
kann
möglicherweise
Depressionen
auslösen, nach aktuellen Studien verdoppelt sich in der Zeit des Eintritts der
Wechseljahre die Wahrscheinlichkeit einer Depression im Vergleich zu Frauen
gleichen Alters, die noch nicht in den Wechseljahren sind. Ob dies allerdings
eine kausale Beziehung in eine Richtung ist, ist offen. Auch umgekehrt ist
anzunehmen, dass eine Depression einen Hormonabfall bewirkt und den Eintritt der
Wechseljahre beschleunigt. Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche,
und eine trockene Scheide sind typische Wechseljahrssymptome ausgelöst durch den
Hormonabfall. Depression, Angst und Reizbarkeit, Schmerzen, Müdigkeit,
Inkontinenz, Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen, Sexuelle Funktionsstörungen
etc. gehen oft auf andere Probleme zurück und sind nicht unbedingt Folge des
Östrogenmangels. Neben dem
Hormonabfall
spielen in
der Zeit
der
Stehen die
depressiven
Symptome
im
Vordergrund
sollte
auch die
Depression
behandelt
werden.
Für
bestimmte
Antidepressiva
ist eine
eindeutige
Wirksamkeit
auch für
Wechseljahrsbeschwerden
gesichert.
Neue
Trends
zeigen,
dass in
dem Maße
wie die
Behandlung
der
Wechseljahrsbeschwerden
durch
Hormone
abnimmt,
der
Einsatz
von
modernen
Antidepressiva
bei diesen
Frauen
ansteigt. Nicht
jede
Verordnung
von
Antidepressiva
in den
Wechseljahren
hat also
die
Indikation
der
Depressionsbehandlung.
Wechseljahrsbeschwerden
auch ohne
Depression
lassen
sich mit
diesen
Medikamenten
ebenso
behandeln.
In wie
weit dies
immer auch
zu Lasten
der GKV
gerechtfertigt
ist,
(Problem
der
Off-Label-Verordnung
)
ist
eine
andere
Frage. Langzeitstudien
fehlen
auch hier. Auch Antidepressiva können zumindest das Risiko von kardiovaskulären
Nebenwirkungen erhöhen. Eine Meta-Analyse von 70 Studien zur Wirkung alternativer
Heilmethoden auf die Wechseljahrsbeschwerden (Vitamin- und Proteingaben und
anderen diätetischen Maßnahmen. Neun Studien untersuchten die Effekte von
Meditationsübungen, Entspannungstechniken, Traditionellen Chinesischen Medizin TCM) kommt zu dem Ergebnis, dass in den Studien entweder keinen Wirkungsnachweis
gibt oder dieser auf dem Placeboniveau liegt.
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Insbesondere dem ICD 10, dem DSM IV, AMDP- Manual, Leitlinien der Fachgesellschaften, Lehrbuch VT von J.Mragraf, Lehrbuch der analytischen Therapie von Thomä und Kächele, Lexika wie dem Pschyrembel, verschiedene Neurologie- und Psychiatrielehrbücher, Literatur aus dem Web, außerdem einer Vielzahl von Fachartikeln aktueller Zeitschriften der letzten 10 Jahre.Möglicherweise sind nicht alle (insbesondere kleinere) Zitate kenntlich gemacht. Durch Verwendung verschiedener Quellen konnte eine Mischung aus den unterschiedlichen Zitate nicht immer vermieden werden. Soweit möglich wird dies angezeigt. Falls sich jemand falsch oder in zu großem Umfang zitiert findet- bitte eine E-Mail schicken. Bitte beachten Sie: Diese Webseite ersetzt keine medizinische Diagnosestellung oder Behandlung. Es wird hier versucht einen Überblick über den derzeitigen Stand der medizinischen Forschung auch für interessierte Laien zu geben, dies ist nicht immer aktuell möglich. 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Dieser weiß in der Regel über die hier dargestellten Sachverhalte gut Bescheid und kann Ihren individuellen Fall und Ihre Beschwerden besser einordnen- was für einen bestimmten Patienten nützlich ist, kann einem anderen schaden. Selbstverständlich gibt es zu den meisten Themen unterschiedliche Auffassungen. Soweit möglich wird hier dargestellt, woher die Informationen stammen. In den meisten Fällen mit einem entsprechenden Link (da diese oft ohne Ankündigung geändert werden, sind diese leider nicht immer aktuell zu halten). Leider ist die zitierte Literatur nicht immer kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf kostenfrei zugängliche Literatur würde manches sehr oberflächlich lassen. In der Regel versuche ich mich in der Darstellung an deutschen oder internationalen Leitlinien der Fachgesellschaften und Metaanalysen der Literatur zu orientieren. Auch dies ist nicht überall möglich. Zum einen gibt es nicht überall solche Leitlinien, zum anderen werden diese mir nicht immer sofort bekannt. Manche Leitlinien sind lange nicht aktualisiert worden und von neuerer Literatur überholt, bzw, ergänzungsbedürftig. Wenn möglich sind im Text Links zu solchen Leitlinien eingebaut. Auch Leitlinien sind nur Orientierungen, sie schließen nicht aus, dass generell oder im Einzelfall Fehler enthalten sind oder diese im Einzelfall nicht anwendbar sind. Ziel der Darstellung ist hier definitiv nicht, mich als Experten für irgendeines der in der Homepage dargestellten Krankheitsbilder auszuweisen. Ich gehe davon aus, dass alle vergleichbaren Fachärzte für Neurologie, Psychotherapeutische Medizin und Psychiatrie ihre Patienten sorgfältig und genau so gut wie ich behandeln. Sollten Sie über eine Suchmaschine direkt auf diese Seite gekommen sein, werden Sie gebeten auch die Hauptseite aufzusuchen. Dort finden Sie einen Link zu den zuständigen Ärztekammern. 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