Zooanthropismus

Menschen, die unter der wahnhaften Vorstellung leiden, in ein Tier verwandelt zu sein, auch Zooanthrophie. Solche Vorstellungen einer Mensch-Tier-Metamorphose sind bei Erwachsenen als eine Variante des Wahnerlebens, die gehäuft bei affektiven und schizophrenen Psychosen vorkommt und hinsichtlich der unbewußten Wahl des Tieres Interpretationen bezüglich des emotionalen Erlebens der Patienten zulässt. Es wurden Mensch-Tier-Metamorphosen in die Tiere Wolf, Hund, Kaninchen, Pferd, Tiger, Katze, Vogel sowie unspezifizierte Tierarten beobachtet. Im Prozeß der Individualentwicklung müssen zooanthrope Verhaltensweisen als psychologische Normvariante aufgefasst werden So verwandeln sich Kinder nicht selten im Spiel auch in Tiergestalten.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur