Kalorische Vestibularisprüfung

1906 von Barany eingeführte Methode zur Reizung der Bogengänge durch Spülung der Gehörgänge mit „kaltem“ und „warmem“ Wasser, dadurch wird seitengetrennt die Funktionsfähigkeit des Gleichgewichtsorgans geprüft. Die Untersuchung wird vom Hals-Nasen-Ohrenarzt nach zwingend erforderlicher Überprüfung der Intaktheit des Trommelfells vorgenommen. Bei Trommelfelldefekten oder Mittelohrentzündung wird auf eine Spülung mit Wasser verzichtet und mit Sauerstoff oder Preßluft von 28 ° bzw. 44 ° C für jeweils 30 Sekunden kalorisch gereizt. Ansonsten wird jedes Ohr einmal mit 44°C und mit 30°C warmem Wasser in definierter Körperposition gespült, und gleichzeitig die polygraphische ENG-Kurve aufgezeichnet. Die ermittelten Werte werden in das Schmetterlingskaliogramm nach Claussen eingetragen. Abweichungen in Richtung der Ordinate stellen eine Enthemmung dar, Abweichungen in Richtung der Abszisse eine Hemmung.

 

Quellen / Literatur:

Pascal Kaiser, Dissertation

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur