Hwa-byung

Koreanisches kulturgebundenes Syndrom, in der Regel Selbstdiagnose von koreanischen Frauen in den Wechseljahren. Interpretation als Ärger oder Wut die nach innen gekehrt ist, und aufgestaut hinter der Brust oder im Bauch quasi als Raumforderung empfunden wird. Die Patientinnen haben das Empfinden Erlebnisse gehabt zu haben, die weh tun, schaden, eine Art Feuer oder Brennen in der Brust verursachen und ein Gefühl als ob sie bald explodieren würden. In der Regel klagen die Patientinnen über depressive Symptome, Angst, Panikattacken und zahlreiche somatoforme Symptome wie Kopfweh, Schwindel, Müdigkeit, Verschwommensehen, Herzrasen, sexuelle Dysfunktion, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Hitzegefühle, Hitzeintoleranz, Schmerzen, Mundtrockenheit, Geseufze, …Häufig ist eine psychiatrische Diagnose wie Angststörung, Depression, Zwangsstörung… nach den gängigen diagnostischen Kriterien gerechtfertigt. Die Komorbidität mit psychischen Störungen ist sehr hoch.

 

Quellen / Literatur:

  1. Sandra L. Somers Examining Anger in ‚Culture-Bound‘ Syndromes Psychiatric Times. Vol. 15 No. 1 1998
  2. Min SK, Suh SY.The anger syndrome hwa-byung and its comorbidity.J Affect Disord. 2009 Oct 30. [Epub ahead of print]
  3. Sung Kil Min Symptoms to Use for Diagnostic Criteria of Hwa-Byung, an Anger Syndrome Psychiatry Invest. 2009 Mar;6(1):7-12. doi: 10.4306/pi.2009.6.1.7.
Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur