Karl C. Mayer, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse |
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Glossar Psychiatrie / Psychosomatik / Psychotherapie / Neurologie / Neuropsychologie |
Hyperprolaktinämie
Stress (direkt der Blutabnahme vorausgehender
Sport, sexuelle Aktivität, Infekte..)
Bruststimulation (Piercing, Brustentzündung,
Herpes zoster, Trauma etc.), Schwangerschaft und
Stillzeit, Hypothyreose,
Niereninsuffizienz, und diverse ZNS-Erkrankungen,
Nikotinkonsum, Marihuana Kokain, Opiate und
anderer Drogenkonsum können zu erhöhten
Prolaktinwerten führen.
Neben anderen Medikamenten wie Cimetidin oder
MCP können auch bestimmte Antidepressiva und
Antipsychotika den Prolaktinspiegel
erhöhen. Insbesondere bestimmte Antidepressiva
und bestimmte Antipsychotika können den
Prolaktinspiegel erhöhen. Unter den
Antidepressiva sind es hauptsächlich die SSRI
und SNRI, die zur Hyperprolaktinämie führen,
unter den Antipsychotika sind es die älteren
Antipsychotika wie Haloperidol aber auch die
Atypischen Antipsychotika wie Amisulpirid,
Risperidon. Clozapin, Quetiapin und Aripiprazol
führen hingegen nicht zu einer
Hyperprolaktinämie, Olanzapin erhöht den
Prolaktinspiegel nur in hohen Dosen und zu
Beginn der Behandlung. Da Stress auch zum
Anstieg des Prolaktinspiegels führen kann, kann
auch die psychiatrische Grunderkrankung den
Prolaktinspiegel erhöhen. Nach manchen Studien
haben ersterkrankten Psychosepatienten schon
ohne Antipsychotikabehandlung manchmal eine
Hyperprolaktinämie. Neben Galaktorrhoe, sind mögliche Folgen der
Hyperprolaktinämie die Unterdrückung der
Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse mit
Hypogonadismus, sexueller Dysfunktion,
Unfruchtbarkeit und bei Frauen auch
Unregelmäßigkeiten des Menstruationszyklus und
Amenorrhoe, möglicherweise auch langfristig eine
Begünstigung der Osteoporose. Ob ein erhöhter Prolaktinspiegel auch zu
einem erhöhten Brustkrebsrisiko führen kann, ist
bisher nicht geklärt. Bisher haben Studien
zur Bewertung des Einsatzes von Antidepressiva
in Bezug auf das Brustkrebsrisiko
widersprüchliche Ergebnisse erbracht. In einer
Fallkontrollstudie bestehend aus 975
Brustkrebsfällen bei Frauen zwischen 65-79
Jahren von 1997-1999 und 1007 nach Alter
und Wohnsitz ausgesuchten Kontrollpersonen bei
denen eine detaillierte Informationen über die
Einnahme von Antidepressiva durch strukturierten
Interviews vorlag, ergab sich insgesamt kein
Zusammenhang zwischen der Tatsache ob jemals
Antidepressiva eingenommen wurden und dem
Brustkrebs-Risiko. Dies galt auch bei
getrennter Auswertung nach trizyklischen
Antidepressiva (TCA), selektiven
Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI). SSRIs
könnten aber nach dieser Studie das Risiko für
spezielle Tumore ( PR- und ER+/PR- Tumore)
leicht erhöhen.
Breast Cancer Res Treat. 2006 Jan;95(2):131-40.
Epub 2005 Dec 2. Eine weitere
Fallkontrollstudie wurden Daten über 820 Frauen
mit invasivem Brustkrebs und 2852 Kontrollfällen
im Krankenhaus von 1990 bis 2006 gesammelt, hier
ergab sich kein Zusammenhang zwischen SSRI
Nutzung und Brustkrebsrisiko mit speziellem
Hormon-Rezeptor-Status, und kein Zusammenhang zu
einem allgemein eindeutig erhöhten
Brustkrebsrisiko.
Breast Cancer Res Treat. 2008 Jun;109(3):527-31.
Epub 2007 Jul 19 Prolaktinwerte haben einen Tagesrhythmus und
sind von Mahlzeiten, Sport und Stress abhängig.
Sehr hohe Prolaktinwerte können hinweisend
auf ein Prolaktinom (Mikro- oder Makroadenom)
sein, in diesen Fälle wird operativ behandelt
oder es müssen lebenslang Dopaminagonisten wie
Cabaseril oder Bromocriptin eingenommen werden.
Ob eine Behandlung der erhöhten
Prolaktinwerte als Nebenwirkung der
medikamentösen Behandlung psychischer Störungen
medikamentös behandelt werden sollten ist
strittig. Nicht immer ist eine Umstellung auf
ein anderes Medikament, das diese Nebenwirkung
nicht hat möglich. Sehr gute Übersichtsarbeit: Anita Riecher-Rössler, Christoph Schmid, Stefan Bleuer und Martin Birkhäuser, Antipsychotika und Hyperprolaktinämie: Pathophysiologie, klinische Bedeutung, Abklärung und Therapie Neuropsychiatrie, Band 23, Nr. 2/2009, S. 71–83 (Volltext frei beim Dustri Verlag) |
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Insbesondere dem ICD 10, dem DSM IV, AMDP- Manual, Leitlinien der Fachgesellschaften, Lehrbuch VT von J.Mragraf, Lehrbuch der analytischen Therapie von Thomä und Kächele, Lexika wie dem Pschyrembel, verschiedene Neurologie- und Psychiatrielehrbücher, Literatur aus dem Web, außerdem einer Vielzahl von Fachartikeln aktueller Zeitschriften der letzten 10 Jahre.Möglicherweise sind nicht alle (insbesondere kleinere) Zitate kenntlich gemacht. Durch Verwendung verschiedener Quellen konnte eine Mischung aus den unterschiedlichen Zitate nicht immer vermieden werden. Soweit möglich wird dies angezeigt. Falls sich jemand falsch oder in zu großem Umfang zitiert findet- bitte eine E-Mail schicken. Bitte beachten Sie: Diese Webseite ersetzt keine medizinische Diagnosestellung oder Behandlung. Es wird hier versucht einen Überblick über den derzeitigen Stand der medizinischen Forschung auch für interessierte Laien zu geben, dies ist nicht immer aktuell möglich. Es ist auch nicht möglich, dass ein Arzt immer auf dem aktuellsten Stand der medizinischen Forschung in allen Bereichen seines Faches ist. Es ist immer möglich, dass die medizinische Forschung hier noch als wirksam und ungefährlich dargestellte Behandlungsmaßnahmen inzwischen als gefährlich oder unwirksam erwiesen hat. Lesen Sie bei Medikamenten immer den Beipackzettel und fragen Sie bei Unklarheiten Ihren behandelnden Arzt. Medikamentöse Behandlungen auch mit freiverkäuflichen Medikamenten bedürfen ärztlicher Aufsicht und Anleitung. Dies gilt auch für alle anderen Behandlungsverfahren. Die hier angebotenen Informationen können nicht immer für jeden verständlich sein. Um Mitteilung, wo dies nicht der Fall ist, bin ich dankbar. Fragen Sie hierzu immer Ihren behandelnden Arzt. Dieser weiß in der Regel über die hier dargestellten Sachverhalte gut Bescheid und kann Ihren individuellen Fall und Ihre Beschwerden besser einordnen- was für einen bestimmten Patienten nützlich ist, kann einem anderen schaden. Selbstverständlich gibt es zu den meisten Themen unterschiedliche Auffassungen. Soweit möglich wird hier dargestellt, woher die Informationen stammen. In den meisten Fällen mit einem entsprechenden Link (da diese oft ohne Ankündigung geändert werden, sind diese leider nicht immer aktuell zu halten). Leider ist die zitierte Literatur nicht immer kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf kostenfrei zugängliche Literatur würde manches sehr oberflächlich lassen. In der Regel versuche ich mich in der Darstellung an deutschen oder internationalen Leitlinien der Fachgesellschaften und Metaanalysen der Literatur zu orientieren. Auch dies ist nicht überall möglich. Zum einen gibt es nicht überall solche Leitlinien, zum anderen werden diese mir nicht immer sofort bekannt. Manche Leitlinien sind lange nicht aktualisiert worden und von neuerer Literatur überholt, bzw, ergänzungsbedürftig. Wenn möglich sind im Text Links zu solchen Leitlinien eingebaut. Auch Leitlinien sind nur Orientierungen, sie schließen nicht aus, dass generell oder im Einzelfall Fehler enthalten sind oder diese im Einzelfall nicht anwendbar sind. Ziel der Darstellung ist hier definitiv nicht, mich als Experten für irgendeines der in der Homepage dargestellten Krankheitsbilder auszuweisen. Ich gehe davon aus, dass alle vergleichbaren Fachärzte für Neurologie, Psychotherapeutische Medizin und Psychiatrie ihre Patienten sorgfältig und genau so gut wie ich behandeln. Sollten Sie über eine Suchmaschine direkt auf diese Seite gekommen sein, werden Sie gebeten auch die Hauptseite aufzusuchen. Dort finden Sie einen Link zu den zuständigen Ärztekammern. 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