Abwehrmechanismen

Bewusste oder vorbewusste traumatisch-belastende Lebensereignisse werden durch die Abwehrmechanismen ins Unbewusste abgedrängt. Sie sind jedoch dadurch nicht vergessen, sondern beeinflussen das Verhalten des Menschen erheblich.

Durch die psychoanalytische Therapie sollen diese Inhalte bewusst gemacht werden. In symbolisch veränderter Form zeigen sich unbewusste Inhalte aber auch außerhalb der Therapie, z.B. im Traum oder in Fehlleistungen (Vergessen, z.B. Termin völlig vergessen, „Freudscher“ Versprecher, z.B. „Guten Tag Herr XY, herabsetzen Sie sich doch.“ im Vergreifen, Verlegen) oder im Witz.

Abwehr dient der Regulierung potentiell bedrohlicher innerpsychischer, aber auch interpersonaler Konflikte und dient so der Erhaltung der psychosozialen Integrität sowie der Anpassung des Individuums. Sie strukturiert Affekte und Kognitionen und wird handlungsprägend, und dies weitgehend unabhängig davon, wie anpassungsfördernd oder wie rigide und monoton die Abwehr ist.

Der Copingprozess stellt demgegenüber eine spezifische – problem- bzw. bewältigungsbezogene – Anpassungs- oder Regulationsleistung des Individuums dar, die eingebunden ist in die dem Individuum verfügbaren emotionalen und kognitiven Möglichkeiten und Handlungsmuster, die grundsätzlich als Ausdruck der konkreten Abwehroperationen eines Individuums anzusehen sind.