Call–Fleming Syndrom

reversible segmentale Vasokonstriktion der cerebralen Arterien mit plötzlichem heftigem Kopfschmerz, und fokalen neurologischen Symptomen. Meist bei Frauen zwischen 20 und 50 Jahren, meist einmalig und mit guter Prognose. Die Ursache ist unbekannt, vasoaktive sympathomimetische Medikamente wie Stimulantien, Nasentropen oder Antidepressiva können möglicherweise ursächlich sein. Missbrauch von Kokain, Amphetaminen, und Triptanen oder Ergotaminen wurde angeschuldigt, möglicherweise handelt es sich um eine spezielle Form der hypertensiven Enzephalopathie und Eklampsie, besonders häufig im Wochenbett auftretend. Verwechslungen mit einer Vaskulitis sind möglich. Eine Auslösung durch Serotonin- Reuptake Hemmern ist nach der Literatur denkbar. Verhütungsmittel, Schwangerschaft und Verletzungen der Halsschlagader oder Virusinfekte können das Syndrom möglicherweise begünstigen, auch der Epstein–Barr Virus wurde angeschuldigt, wegen dessen ubiquitärer Verbreitung sollte diese Hypothese aber mit Vorsicht interpretiert werden.

 

Quellen / Literatur:

Olga Noskin, Diffuse cerebral vasoconstriction (Call–Fleming syndrome) and stroke associated with antidepressants, NEUROLOGY 2006;67:159–160

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur