Eosinophilie

Ein Teil der gekernten weißen Blutkörperchen (Granulozyten) färbt sich mit dem Farbstoff Eosin bzw. Hämatoxilin an und ist danach benannt. Hämatoxylin-Eosin-Färbungen sind auch automatisiert anwendbar und auswertbar. Eosinophile Granulozyten sind also weiße Blutkörperchen mit meist zweifach gelappten Kernen und vielen Körnchen im Zytoplasma die sich mit bestimmten Färbungen von anderen Blutkörperchen unterscheiden lassen. (z-B. rötliche Färbung in der May-Giemsa-Grünwald Färbung. Sie machen normalerweise etwa 1–3% aller weißen Blutkörperchen aus, wenn es mehr als 7% sind besteht Abklärungsbedarf. Sie sind bei Entzündungsreaktionen wichtig, können aber auch zu Gewebsschädigungen führen. Oft wird zufällig eine Vermehrung dieser Zellen im Blutbild entdeckt. Ursachen dieser Vermehrungen sind allergische Reaktionen, Hautkrankheiten, Asthma, Periarteriitis nodosa, Reaktionen des Körpers auf Medikamente, Magendarmkrankheiten und besonders in Entwicklungsländern, selten auch bei uns Parasiten, Pilzinfektionen, und das Hypereosinophiliesyndrom. Eosinophilie tritt bei etwas weniger als einem von Tausend mit Medikamenten behandelten Patienten auf. Je nach Medikament, kann das ohne medizinische Konsequenzen sein, aber auch ein Indikator für eine Organschädigung durch das Medikament sein. Weitere Recherche und Abklärung ist also erforderlich. Bei der Eosinophilie durch Antidepressiva und Antiepileptika handelt es sich meist um einen harmlosen Laborbefund. Bei anderen Medikamenten sind zum Teil Hautveränderungen, Nierenschädigungen, Lungeninfiltrate, Hepatitis, Hypersensitivitätsvaskulitis oder Asthma im Zusammenhang mit der Eosinophilie beschrieben.

 

Quellen / Literatur:

M. Ebnöther, R. Schoenenberger; Eosinophilie – was kommt in Frage? Schweiz Med Forum 2005;5:735–741

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur