Fuchsbandwurm

„Echinococcus multilocularis“ meldepflichtig. Unter Menschen Inzidenz 1 – 10/ 100 000, Füchse sollen in manchen Gegenden zu über 70% infiziert sein. Letzteres ist eine Folge des besseren Überlebens der Füchse seit regelmäßige Tollwutimpfungen stattfinden. Infizieren kann man sich mit Obst, Pilzen und Gemüse, das mit Fuchs- oder Hundekot in Berührung gekommen ist. Abwaschen verringert das Risiko, Kochen tötet den Bandwurm, Einfrieren hat keinen schützenden Effekt. Auch das Streicheln von infizierten Hunden oder Katzen ohne anschließendes Händewaschen kann für die Übertragung ausreichen. Hunde und Katzen sollten regelmäßig entwurmt werden. Die Eier bleiben Monate ansteckend. Inkubationszeit von Infekt bis zum Auftreten von Symptomen 10 -15 Jahre. Die Erreger wandern vom Darm in die Leber und Lunge, bilden dort im Laufe der Jahre zystische tumorartige blasige bis zu 20 cm große Konglomerate, wenn diese platzen, oder bei der chirurgischen Behandlung irrtümlich eröffnet werden, kann es zu rasanter „Metastasierung“. kommen. Da bei dieser Bandwurmform eine infiltrative Ausbreitung erfolgt ist auch die operativen Entfernung im Gegensatz zum Echinococcus granulosus nicht einfach, oft müssen große Teile des infizierten Organs entfernt werden. Verletzungen der Zysten bei Diagnostik und Behandlung müssen auf jeden Fall vermieden werden, da es sonst zur Metastasierung kommen kann. Durch Bedauerlicherweise kann auch das Hirn befallen werden (je nach Lokalisation mit Anfällen, Hirndruckzeichen, oder neurologischen Ausfallserscheinungen). Symptome entstehen durch den tumorartig raumfordernden Charakter. Nachweis Serologie, sonographisch, CT, NMR… Behandlung, wenn von der Lage her möglich chirurgisch, sonst Chemotherapie z.B. mit Mebendazol das zwar das Wachstum hemmt, aber nicht zur Heilung führen kann.. Rezidive nach Op 1-4%, Komplikationen, die zur Aussaat führen kommen vor. Ähnlich aber etwas weniger gefährlich ist der Hundebandwurm Echinococcus granulosus. Letzterer wächst weniger infiltrativ, es handelt sich meist um einzelne Zysten in den Organen, die entsprechend besser operativ zu behandeln sind. Ansteckung über Hundekot z.B. im Buddelsand.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur