Karl C. Mayer, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse |
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Glossar Psychiatrie / Psychosomatik / Psychotherapie / Neurologie / Neuropsychologie |
Hepatische Enzephalopathie
etwa
980.000
Menschen
in
Deutschland
(m:f =
2:1)leiden
unter
einer
Leberzirrhose,
von diesen
haben etwa
40 Prozent
eine
manifeste
Hepatische
Enzephalopathie
(durch
Leberleiden
bedingte
Hirnschädigung),
35 Prozent
haben eine
latente,
subklinische
hepatische
Enzephalopathie.
In den
Industrieländern
ist
Alkohol
die
Hauptursache
der
Leberzirrhose
(Leberschrumpfung),
in Afrika
und Asien
ist
überwiegend
die
Hepatitis
B und
Hepatitis
C Ursache
der
Leberzirrhose.
Ursächlich
für die Hepatische
Enzephalopathie
ist, dass
durch die
verminderte
Entgiftungsleistung
der Leber
der
Ammoniakspiegel
im Blut
und im
Gehirn
ansteigt.
Der
Ammoniakspiegel
im Blut
kann aber
auch bei
schwerer
Enzephalopathie
normal
sein.
Ammoniak
wird bei
der
Spaltung
von Eiweiß
im Darm
gebildet,
in der
Leber wird
es
normalerweise
im
Harnstoffzyklus
eliminiert.
Auch
Merkaptane
(schwefelhaltige
Substanzen)
spielen
möglicherweise
eine
Rolle.
Durch das
erhöhte
Ammoniak
wird im
Gehirn die
Produktion
der
Neurotransmitter
gestört,
es kommt
zu einer
postsynaptische
Sensibilisierung
der
GABA-Rezeptoren
und
Überaktivität
des
GABA-ergen
Systems,
und zu
einem
Anstieg
endogener
Benzodiazepine
sowie zur
Induktion
von
Histamin-Rezeptoren.
Astrozyten
schwellen
durch
angereichertes
Glutamin
an, es
kommt zu
einer
Störung
der
Astrozytenfunktion
mit
Störung
der
glioneuronalen
Kommunikation.
Durch eine
Störung
der der
Blut –
Hirnschranke
kann ein
Hirnödem
auftreten.
Symptomatisch
kommt es
zu
Bewusstseinstörungen,
einer
Störung
von
Konzentration
und
Aufmerksamkeit,
Verlangsamung,
Müdigkeit,
Abgeschlagenheit,
Schlafstörungen,
Gleichgewichtsstörungen, Dysarthrien
(verwaschene
Sprache),
psychiatrischen
Symptomen
wie
Stimmungsschwankungen,
vermehrte
Reizbarkeit,
Depressionen
bis hin
zur
Psychose,
es tritt
ein fein-
oder
grobschlägiges
Zittern
Hände, ein
"Flappingtremor
oder eine
Asterixis
auf. Es
liegt
häufig
auch ein
typischer
Geruch
vor. Die
Diagnose
wird bei
der
manifesten
Hepatischen
Enzephalopathie
klinisch
gestellt.
Für die
Erkennung
der
latenten
oder
subklinischen
Hepatischen
Enzephalopathie
sind
psychometrische
Testverfahren
erforderlich.
Die
Fahrtüchtigkeit
ist in der
Regel auch
bei
subklinischer
hepatischer
Enzephalopathie
nicht mehr
gegeben
(Ärzte
Woche, 18.
Jg., Nr.
25, 2004). Einfache Test wie der Liniennachfahrtest oder der
Zahlenverbindungstest- Mitarbeit vorausgesetzt, helfen bei der Diagnose. Mit dem
Zahlen-Verbindungstest,
lässt sich
auf
einfache
Weise die
Informationsaufnahme
und
-verarbeitung
sowie
Konzentrationsfähigkeit
und
Feinmotorik
testen.
Auch
Handschriftenproben,
einfache
Rechentests,
Sternlegetest,
Konstruktionstests
und der
Liniennachfahrtest
finden
Verwendung.
Daneben
werden
manchmal
apparative
Reaktionstests
eingesetzt. Die Genauigkeit der Ammoniakbestimmungen ist unterschiedlich
diskutiert worden. Andere zuverlässige Laborparameter fehlen. Aterielle Das EEG
zeigt
häufig
typische
Veränderungen,
ebenso die
evozierten
Potentiale.
Computertomographie
oder der
Kernspintomographie
werden nur
zum
Ausschluss
anderer
Ursachen
genutzt.
Therapieziel
ist, den
Ammoniak-Spiegel
zu senken.
Die
Eiweißaufnahme
muss
vermindert
werden,
mit
vegetarischer
Ernährung
gelingt
dies meist
einfacher.
Alkoholabstinenz
ist
Pflicht, Laktulose ist fraglich wirksam,
verzweigtkettige
Aminosäuren
(L-Ornithin-L-Aspartat)
und
Antibiotika
(Neomycin)
werden
eingesetzt,
die
Behandlung
erfolgt
sonst
symptomatisch.
Die
Studienlage
ist
insgesamt
noch nicht
gut. So
ist
strittig
ob
Lactulose/Lactitol
wirksam
ist. Die
Prognose
ist
langfristig
schlecht,
dennoch
kann nach
akutem
Auftreten
auch
längere
Zeit eine
Besserung
eintreten,
der
Verlauf
kann auch rezidivierend,
chronisch
oder
fulminant
sein. Die Beseitigung auslösender Faktoren zu einer Besserung der Erkrankung
oder Symptomfreiheit führen. Einnahme von Sedativa, Hypnotika, Neuroleptika und andere
Medikamente, Diätfehler, bakterielle Infektionen, Sepsis, Störungen des
Elektrolyt- oder Säure-Basen-Haushalts, gastrointestinale Blutungen,
Transfusionen, Diarrhö, Erbrechen,
können
akute
Verschlechterungen
auslösen
und werden
entsprechend
behandelt. Die Eiweißzufuhr muss eingeschränkt werden. Infekte müssen
antibiotisch behandelt werden. Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss gesorgt
werden. Wenn eine
Lebertransplantation
erfolgt
ist die
Symptomatik
meist
rückbildungsfähig. Differenzialdiagnostisch müssen auch bei vorliegender
Leberzirrhose andere Ursachen der Verwirrtheit ausgeschlossen werden: Subdurales
Hämatom, intrakranielle Blutung, Hyponatriämiebedingtes Koma, akutes
Alkoholdelir, Wernicke-Enzephalopathie, Morbus Wilson, Schlaganfall.
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Insbesondere dem ICD 10, dem DSM IV, AMDP- Manual, Leitlinien der Fachgesellschaften, Lehrbuch VT von J.Mragraf, Lehrbuch der analytischen Therapie von Thomä und Kächele, Lexika wie dem Pschyrembel, verschiedene Neurologie- und Psychiatrielehrbücher, Literatur aus dem Web, außerdem einer Vielzahl von Fachartikeln aktueller Zeitschriften der letzten 10 Jahre.Möglicherweise sind nicht alle (insbesondere kleinere) Zitate kenntlich gemacht. Durch Verwendung verschiedener Quellen konnte eine Mischung aus den unterschiedlichen Zitate nicht immer vermieden werden. Soweit möglich wird dies angezeigt. Falls sich jemand falsch oder in zu großem Umfang zitiert findet- bitte eine E-Mail schicken. Bitte beachten Sie: Diese Webseite ersetzt keine medizinische Diagnosestellung oder Behandlung. Es wird hier versucht einen Überblick über den derzeitigen Stand der medizinischen Forschung auch für interessierte Laien zu geben, dies ist nicht immer aktuell möglich. Es ist auch nicht möglich, dass ein Arzt immer auf dem aktuellsten Stand der medizinischen Forschung in allen Bereichen seines Faches ist. Es ist immer möglich, dass die medizinische Forschung hier noch als wirksam und ungefährlich dargestellte Behandlungsmaßnahmen inzwischen als gefährlich oder unwirksam erwiesen hat. Lesen Sie bei Medikamenten immer den Beipackzettel und fragen Sie bei Unklarheiten Ihren behandelnden Arzt. Medikamentöse Behandlungen auch mit freiverkäuflichen Medikamenten bedürfen ärztlicher Aufsicht und Anleitung. Dies gilt auch für alle anderen Behandlungsverfahren. Die hier angebotenen Informationen können nicht immer für jeden verständlich sein. Um Mitteilung, wo dies nicht der Fall ist, bin ich dankbar. Fragen Sie hierzu immer Ihren behandelnden Arzt. Dieser weiß in der Regel über die hier dargestellten Sachverhalte gut Bescheid und kann Ihren individuellen Fall und Ihre Beschwerden besser einordnen- was für einen bestimmten Patienten nützlich ist, kann einem anderen schaden. Selbstverständlich gibt es zu den meisten Themen unterschiedliche Auffassungen. Soweit möglich wird hier dargestellt, woher die Informationen stammen. In den meisten Fällen mit einem entsprechenden Link (da diese oft ohne Ankündigung geändert werden, sind diese leider nicht immer aktuell zu halten). Leider ist die zitierte Literatur nicht immer kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf kostenfrei zugängliche Literatur würde manches sehr oberflächlich lassen. In der Regel versuche ich mich in der Darstellung an deutschen oder internationalen Leitlinien der Fachgesellschaften und Metaanalysen der Literatur zu orientieren. Auch dies ist nicht überall möglich. Zum einen gibt es nicht überall solche Leitlinien, zum anderen werden diese mir nicht immer sofort bekannt. Manche Leitlinien sind lange nicht aktualisiert worden und von neuerer Literatur überholt, bzw, ergänzungsbedürftig. Wenn möglich sind im Text Links zu solchen Leitlinien eingebaut. Auch Leitlinien sind nur Orientierungen, sie schließen nicht aus, dass generell oder im Einzelfall Fehler enthalten sind oder diese im Einzelfall nicht anwendbar sind. Ziel der Darstellung ist hier definitiv nicht, mich als Experten für irgendeines der in der Homepage dargestellten Krankheitsbilder auszuweisen. Ich gehe davon aus, dass alle vergleichbaren Fachärzte für Neurologie, Psychotherapeutische Medizin und Psychiatrie ihre Patienten sorgfältig und genau so gut wie ich behandeln. Sollten Sie über eine Suchmaschine direkt auf diese Seite gekommen sein, werden Sie gebeten auch die Hauptseite aufzusuchen. Dort finden Sie einen Link zu den zuständigen Ärztekammern. 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