Karl C. Mayer, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse |
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Glossar Psychiatrie / Psychosomatik / Psychotherapie / Neurologie / Neuropsychologie |
Höhenkrankheit
ist unter 2500 Metern sehr selten, aber bei
Touristen darüber und bis 3500 m eher häufig bei schnellem Aufstieg. Ab 3500m
ist Luftnot bei Anstrengung die Regel und die Höhenkrankheit auch bei langsamem
Aufstieg häufig. Über 5800 m sind Menschen auf Dauer nicht in der Lage zu
Leben. Die genannten Zahlen sind Anhaltspunkte, jeder Einzelfall ist
anders, jeder gewöhnt sich mit einem anderen Tempo. Man sollte nicht direkt in
große Höhen fliegen, falls man doch mit dem Auto oder Flugzeug ankommt sollte
man auf jeden Fall einen Ruhetag einlegen. Über 3000 m sollte man
die Schlaf Höhe allerdings nur noch um 300-600 m pro Tag erhöhen. Nach
weiteren 1000 Höhenmetern sollte man einen Ruhetag einlegen. “Climb high
and sleep low†Wichtig ist die Höhe in der man schläft. Je schneller der
Höhengewinn, umso größer das Risiko. Langsamer Aufstieg reduziert das Risiko
deutlich. Da es sich meistens um eine gutartige Erkrankung handelt, die sich
meist als Kopfweh, Schwindel und Appetitmangel äußert und von alleine abklingt,
genügt für die meisten Menschen sich zu schonen und vorerst auf einen weiteren
Aufstieg zu verzichten, bzw. in schweren Fällen wieder abzusteigen. Im Zweifel
muss immer ein mit der Erkrankung erfahrener Arzt dazu gezogen werden.
Sauerstoff und Medikamente kommen in Betracht um den Abstieg zu erleichtern.
Akute Bergkrankheit (ABK) tritt in der Regel mit einer Latenzzeit von 6 bis 12
Stunden nach akuter Exposition in Höhen über 2.500 m auf. Wenn kein weiterer
Höhengewinn hinzukommt, klingt die ABK innerhalb von 1 bis 2 Tagen spontan ab.
Sie kann sich aber auch, in seltenen Fällen, zu einem lebensbedrohenden Hirnödem
weiterentwickeln. Das Höhenlungenödem (HLÖ) ist ein nicht-kardiales Ödem,
welchem oft Symptome der ABK vorausgehen. Eine geringe Atemsteigerung unter
Hypoxie, Salz- und Wasserretention sowie erhöhte Kapillarpermeabilität werden
als pathophysiologische Faktoren beider Krankheiten diskutiert, während
überschießende, hypoxische pulmonalarterielle Hypertonie ein entscheidender
pathogenetischer Faktor des HLÖ ist. Langsamer Aufstieg ist die wichtigste
präventive Maßnahme. Acetazolamid und Dexamethason sind wirksam zur Prävention
der ABK, während eine Prophylaxe mit Nifedipin nur gegen das HLÖ hilft. Die
Therapie der Wahl für beide Krankheiten besteht in sofortigem Abstieg und/oder
Zufuhr von Sauerstoff. Wenn dies nicht möglich ist, kann überbrückend
Dexamethason zur Behandlung der schweren ABK und des Höhenhirnödems und
Nifedipin zur Behandlung des HLÖ eingesetzt werden. Menschen mit
vorbestehender koronarer Herzerkrankung sollten in großer Höhe vorsichtig sein,
hier besteht das Risiko einer Verschlimmerung. Eine zystische Fibrose und eine
chronisch obstruktive Lungenerkrankung können sich in großer Höhe
verschlechtern, Asthma verschlechtert sich meist nicht. Bestimmte Messgeräte für
den Atemwegswiderstand oder den Blutzucker funktionieren in große Höhe nicht
zuverlässig. Für Diabetiker kann die Unterscheidung zwischen Hypoglykämie und
Höhenkrankheit schwierig sein. Eventuell ist eine Höhenkrankheit in der
Schwangerschaft ein besonderes Risiko für das Ungeborene. Kinder teilen ihre
Symptome der Höhenkrankheit oft erst spät mit.
Dumont L, Mardirosoff C, Tramer
MR. Efficacy and harm of pharmacological prevention of acute mountain sickness:
quantitative systemic review.
BMJ 2000; 321: 267-272 B.
Basnyat, R.I. Ogilvie, A. P. White, B. O'Brien, P. H. Hackett, and
R. C. Roach
High-Altitude Illness N. Engl. J. Med., October 25, 2001; 345(17): 1279
- 1281. [Full
Text] [PDF]
P. H. Hackett and R. C. Roach High-Altitude
Illness N. Engl. J. Med., July 12, 2001; 345(2): 107 - 114.
[Full Text]
[PDF] P. Hackett, P.
Bartsch, M. Schneider, L Dumont, M R Tramer, and C Mardirosoff
Pharmacological prevention of acute mountain
sickness BMJ,
January 6, 2001; 322(7277): 48 - 48.
[Full Text]
P. Bärtsch S. 396 - 400
Höhenkrankheiten ( 550 KB)Jahrgang 51, Nr. 12 (2000) DEUTSCHE ZEITSCHRIFT
FÜR SPORTMEDIZIN In der selben Ausgabe auch:
Höhenaufenthalt bei Lungenkrankheiten
Höhenaufenthalt bei Patienten mit kardiovaskulären
Krankheiten
Beurteilung der Höhentauglichkeit beim Gesunden P W Barry and A J Pollard,
Altitude illness, BMJ 2003; 326:
915-919. |
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Insbesondere dem ICD 10, dem DSM IV, AMDP- Manual, Leitlinien der Fachgesellschaften, Lehrbuch VT von J.Mragraf, Lehrbuch der analytischen Therapie von Thomä und Kächele, Lexika wie dem Pschyrembel, verschiedene Neurologie- und Psychiatrielehrbücher, Literatur aus dem Web, außerdem einer Vielzahl von Fachartikeln aktueller Zeitschriften der letzten 10 Jahre.Möglicherweise sind nicht alle (insbesondere kleinere) Zitate kenntlich gemacht. Durch Verwendung verschiedener Quellen konnte eine Mischung aus den unterschiedlichen Zitate nicht immer vermieden werden. Soweit möglich wird dies angezeigt. Falls sich jemand falsch oder in zu großem Umfang zitiert findet- bitte eine E-Mail schicken. Bitte beachten Sie: Diese Webseite ersetzt keine medizinische Diagnosestellung oder Behandlung. Es wird hier versucht einen Überblick über den derzeitigen Stand der medizinischen Forschung auch für interessierte Laien zu geben, dies ist nicht immer aktuell möglich. 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Dieser weiß in der Regel über die hier dargestellten Sachverhalte gut Bescheid und kann Ihren individuellen Fall und Ihre Beschwerden besser einordnen- was für einen bestimmten Patienten nützlich ist, kann einem anderen schaden. Selbstverständlich gibt es zu den meisten Themen unterschiedliche Auffassungen. Soweit möglich wird hier dargestellt, woher die Informationen stammen. In den meisten Fällen mit einem entsprechenden Link (da diese oft ohne Ankündigung geändert werden, sind diese leider nicht immer aktuell zu halten). Leider ist die zitierte Literatur nicht immer kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf kostenfrei zugängliche Literatur würde manches sehr oberflächlich lassen. In der Regel versuche ich mich in der Darstellung an deutschen oder internationalen Leitlinien der Fachgesellschaften und Metaanalysen der Literatur zu orientieren. Auch dies ist nicht überall möglich. 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