kognitive Reserven

Als kognitive Reserven oder Gehirnreserven, werden jene geistigen Potenziale bezeichnet, die der Mensch im mittleren Lebensabschnitt nicht benötigt, auf die er aber im Alter zurückgreift, wenn die kognitiven Fähigkeiten allmählich nachlassen. Eine gute kognitive Ausstattung verlängert die Zeitspanne, in der pathologische Hirnprozesse wie sie bei einer Demenz auftreten noch soweit kompensiert werden können, dass noch keine eindeutigen Defizite der geistigen Leistungsfähigkeit erkennbar werden. Rege geistige Tätigkeit, Bildung, berufliche Fertigkeiten, Sprachvermögen, ein reges Sozialleben führen zu einer ausgeprägten kognitive Stimulation und verbessern Kompensationsstrategien. Diese Kompensationsstrategien vergrößern die kognitive Reserve. Umgekehrt ist durch niedrige Intelligenz, mangelnde geistige Tätigkeit und Bildung sowie Vereinsamung das Risiko einer Demenz erhöht.

 

Quellen / Literatur:

J. L. Sánchez u.a.: Influence of cognitive reserve on neuropsychological functioning in Parkinson´s disease, Acta Neurpsychiatrica 2002 (14) 207-215

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur