Konditionieren

Bewirken, dass auf einen bestimmten Reiz eine bestimmte Reaktion erfolgt. Klassisches Konditionieren = Signallernen Gelernt wird die Signalwirkung eines Reizes (Stimulus). Eine angeborene, meist autonome (vom vegetativen Nervensystem gesteuerte) Reaktion wird mit einem neutralen Reiz verknüpft. Gelernt wird also nicht die Reaktion, sondern der Stimulus, deshalb auch S i-gnallernen. Unconditionierter Stimulus (UCS): Ungelernter Stimulus Der die Reaktion physiologischerweise auslösende Stimulus. Conditionierter Stimulus (CS): Gelernter Stimulus. Wird der UCS immer in Zusammenhang mit dem CS dargeboten, so löst der CS Nach dem Lernvorgang auch ohne den UCS die Reaktion aus. Unconditionierte Reaktion (UCR) ist die ungelernte Reaktion, die auf den UCS folgt. Conditionierte Reaktion (CR)ist die (gleiche) Reaktion, nur in Folge des CS. Also die „gelernte“ Reaktion. Beste Konditionie-rungserfolge Am besten wird ein CS gelernt, wenn er zeitlich kurz vor dem UCS dargeboten wird, also als Signal wirkt. („Signallernen!“) Extinktion Löschung eines Lernvorgangs, tritt z.B. ein, wenn ein Verhalten lange Zeit nicht mehr belohnt wird. Reizgeneralisation liegt vor, wenn ein ähnlicher Reiz ebenfalls die bedingte Reaktion auslöst. Reizdiskrimination liegt vor, wenn wenn ein ähnlicher Reiz die Reaktion nicht mehr auslöst. Konditionierung höherer Ordnung ein zufällig (oder versuchsbedingt) mit dargebotener Reiz wird mitgelernt (Angst vor dem weißen Kittel des Versuchsleiters bei Watsons „Little Albert“) Operantes Konditionieren: Versuch und Irrtum = Lernen am Erfolg Hier werden zufällig auftretende Verhaltensweisen durch Erfolg (angenehme Konsequenz) gelernt bzw. Misserfolg (unangenehme Konsequenz) verlernt.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur