Korsakoff-Syndrom

Wernicke-Korsakoff-Syndrom: es handelt sich um ein Defektsyndrom nach abgelaufener Wernicke-Encephalopathie (Polioencephalitis haemorrhagica superior = Thiamin-Hypovitaminose alkoholischer oder nicht-alkoholischer Genese, ausgedehnte Nervenzellverluste in den Corpora mamillaria und im Thalamus, v.a. in unspezifischen Assoziationskernen und limbischen Relaiskernen (Ncl. dorsomedialis, anterior und dorsolateralis, mediales Pulvinar u.a.) die Hirnrinde ist nicht direkt betroffen Pathophysiologisch anatomische Zusammenhänge: Schädigung der Corpora mamillaria ( im NMR darstellbar) amnestisches Syndrom (Gedächtnisverlust) Schädigung thalamischer Kerne diffuse kognitive Defizite bis zur thalamischen Demenz. Schädigung des Nucleus dorsomedialis thalami Diskonnektion des Frontalhirns mit Apathie und anderen Defiziten , u.a. Konfabulationsneigung Das klinisches Bild ist variabel mit ausgeprägten Gedächtnisstörungen (Amnesie), diffuse kognitive Defizite und ggf. Frontalhirnsyndrom, Konfabulationsneigung (meist nur in der Frühphase): Prognose: initial (nach Abklingen der akuten Wernicke-Encephalopathie und Thiamingaben) in ca. 50 % der Fälle deutliche bis vollständige Besserung im chronischen Stadium Defizite konstant und therapierefraktär, Konfabulationsneigung meist abklingend; selbstständige Lebensführung meist nicht möglich; wenn Alkoholismus vorlag, sistiert dieser in der Regel.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur