Was man selbst tun kann- eine beliebig erweiterbare
Liste von Tips, die das Leben mit der Krankheit leichter machen können.
Neben Medikamenten und manchmal auch Operationen - woran Sie vielleicht
noch nicht gedacht haben :
Jeder Mensch ist ein Individuum nicht jeder Tip, ist für jeden nützlich.
Nutzen Sie bebilderte Merkblätter für Übungen, Hilfsmittel und anderes,
meist haben Ärzte solche oft gut gemachten Hefte von der Pharmaindustrie zum
weitergeben. Sehr gute Erklärungen für die Selbsthilfe gibt auch bei der
American Parkinson's Disease Association, leider auf Englisch
aber durch die Bilder auch bei mäßigen Englischkenntnissen verständlich.
Muskeldehnungsübungen können nach Anleitung durch einen Krankengymnasten
auch zu hause selbst durchgeführt werden. Sie helfen die Beweglichkeit zu
erhalten, verbessern die Koordination und das emotionale Wohlbefinden. 30
Minuten täglich Spazierengehen hilft die Allgemeinbefindlichkeit zu
verbessern. Wenn Joggen und Radfahren noch möglich sind, sind sie in Maßen
hilfreich beim Erhalt der Beweglichkeit.
Gangtraining um Ihr Gleichgewicht zu verbessern. Denken Sie daran große
Schritte zu machen, wenn sie geradeaus gehen, kleine Schritte beim Wenden,
achten Sie darauf, dass die Beine und Füße etwas auseinander sind, dies
vergrößert die wichtige Standfläche. Tragen sie keine Gummisohlen da diese zu
sehr am Boden kleben und Sie dadurch leichter fallen. Versuchen Sie ob Musik
oder ein Metronom Ihnen helfen können schneller zu gehen und größere Schritte
zu machen. Denken Sie beim Gehen an das Mitschwingen der Arme.
Das Muskelfreezing passiert wenn Sie anfangen zu gehen. Manchmal hilft es
die Zehen anzuheben um in Gang zu kommen. Auch von jemand berührt zu werden
kann helfen. Von einer Seite zur anderen Schaukeln oder das Summen eines
Liedes kann ebenfalls helfen.
Scheuen Sie sich in späteren Stadien nicht einen Stock zu benutzen oder
wenn notwendig auch einen Rollator oder Rollstuhl.
Versuchen Sie Ihre Stimme zu trainieren. Atmen Sie genügend tief, nehmen
Sie genügend Luft bevor Sie mit dem Sprechen beginnen, Atmen Sie bewusst aus,
wenn Sie sprechen. Achten Sie beim Sprechen auf eine aufrechte Haltung.
Manche Pharmafirmen bieten hier auch kostenlose Kassetten für ein Training zu
hause an. In manchen Fällen kann auch ein Mikrophon oder ein Stimmverstärker
sinnvoll sein.
Achten Sie beim Schreiben bewusst auf die Schriftgröße.
Denken Sie daran Ihren Körper und den Kopf aufrecht zu halten. Denken Sie
ans Schlucken.
Achten Sie auf ausreichende Ernährung, die Schwierigkeiten beim Schlucken
können manchmal zu Mangelernährung führen. Sie sollten sich hier
möglicherweise von einem Logopäden helfen lassen. Denken Sie ans Schlucken,
schlucken sie zweimal hintereinander bewusst, sitzen Sie aufrecht beim Essen,
nehmen Sie kleine Bissen, trinken sie oft in kleinen Schlucken. Kleine
Mahlzeiten ermüden weniger beim Essen.
Üben Sie Ihre Mimik vor dem Spiegel, sehen Sie Menschen bewusst in die
Augen beim Kontakt. Schließen Sie die Lippen beim Zuhören. Denken Sie bewusst
ans Lächeln.
Lassen Sie sich zum Umgang mit Schlafstörungen und Depressionen beraten.
In fortgeschrittenen Stadien, denken Sie rechtzeitig an die Installation
entsprechender Hilfsmittel im Schlafzimmer, Bad, auf der Toilette usw. Ist das
Geländer Ihrer Treppe sicher?..
Achten Sie beim Kauf von Kleidung frühzeitig auf die Schwierigkeiten, die
diese beim Anziehen machen kann. Einfache Dinge wie ein großer Griff am großen
Reissverschluss der Jacke (oder wenn nicht vorhanden einfach einen
Schlüsselring in den kleinen Öffnungsring einfügen), oder der vorne
schließende BH können viel Mühe ersparen. Klettverschlüsse an Schuhen sind oft
sehr praktisch. Der lange Schuhlöffel kann sehr hilfreich sein.
Achten Sie beim Kauf von Gebrauchsgegenständen auf deren Gewicht. Denken
Sie an den großen Griff an der Tasse, überlegen Sie sich ob Sie nicht auch
manchmal mit einem Strohhalm trinken
Plazieren Sie frühzeitig die Dinge des täglichen Bedarfs in Gebrauchsnähe.
Eine Umorganisation der Wohnung ist einfacher solange es Ihnen noch besser
geht. Überlegen Sie ob Umbauten oder gar ein Umzug sinnvoll sind, wenn sie
eine sehr schlecht auf Behinderungen eingerichtete Wohnung haben.
Achten Sie darauf, dass andere Krankheiten, die Ihre Einschränkungen
verstärken rechtzeitig behandelt werden, - z..B.: Schwerhörigkeit,
Brille...Schalten Sie bei Unterhaltungen den Fernseher aus.
Wenn Sie dies schlecht können, lernen Sie zeitig andere Menschen, wenn
notwendig um Hilfe zu fragen. Zeigen Sie sich soweit möglich als dankbar
gegenüber Helfern. Achten Sie gleichzeitig darauf, dass übereifrige Helfer in
der Familie Ihnen nicht mehr als nötig abnehmen. Fordern Sie Geduld mit Ihrer
Langsamkeit ein. Bleiben Sie soweit wie möglich selbständig.
Angehörige sollten über das Wesentliche der Erkrankung Bescheid wissen.
Fluktuationen Ihrer Beweglichkeit können sonst z.B. leicht als "der kann ja,
will nur nicht" fehlgedeutet werden.
Die
Begutachtungsleitlinien "Anhaltspunkte für die ärztliche Gutachtertätigkeit"
lassen sich derzeit beim Bundesgesundheitsminister kostenlos
downloaden ( 1.4 MB).
Grad der Behinderung im
Schwerbehindertenrecht aus den
"Anhaltspunkten für die ärztliche Gutachtertätigkeit im sozialen
Entschädigungsrecht und nach dem Schwerbehindertengesetz" (1996)
Parkinson-Syndrom
GdB
ein- oder beidseitig, geringe Störung der
Bewegungsabläufe, keine Gleichgewichtsstörung, geringe Verlangsamung
30-40
deutliche Störung der Bewegungsabläufe,
Gleichgewichtsstörungen, Unsicherheit beim Umdrehen, stärkere
Verlangsamung
50-70
schwere Störung der Bewegungsabläufe bis zur
Immobilität
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Bitte bedenken Sie immer einen
Arztbesuch oder die Stellung einer richtigen Diagnose kann das Internet
nicht ersetzen. Entsprechend sind bisher auch keine "Arztbesuche"
via Internet möglich. Hiergegen sprechen nicht nur ganz erhebliche
juristische Bedenken, für eine ärztliche Behandlung ist immer noch ein
persönlicher Kontakt entscheidend. Für die Diagnosenstellung benötigt ihr
Arzt alle seine fünf Sinne. Apparative Befunde wie Röntgenbilder oder
Laborwerte lassen sich inzwischen per Internet gut übermitteln, zur
Stellung einer Diagnose bleiben sie weiterhin nur Hilfsmittel, die
ausschließlich in einem Gesamtzusammenhang eine Bedeutung haben. Die
meisten Diagnosen werden im ärztlichen Untersuchungsgespräch (Anamnese)
gestellt. Auch jede Behandlung muß auf das Individuum abgestimmt werden.
Medikamente sollte man in der
Regel nicht im Internet bestellen. Neben oft unzureichender
Qualität, fehlt vor allem die Indikationsstellung und die korrekte
Aufklärung, von Haftungsfragen bei gravierenden Nebenwirkungen abgesehen.
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