Optimismus

ist meist eine Persönlichkeitseigenschaft der in den meisten Lebenssituationen zu der Erwartung führt, dass „schon alles gut werden wird“ (auch ohne eigenes Zutun). Optimismus führt zu Zuversicht und eine positive Erwartung an die eigene Zukunft sowie daran, dass diese bewältigt werden kann.

Bei schwerere Erkrankungen verbessert Optimismus die Prognose. Soweit es dazu Studien gibt, sagen diese, dass Optimisten länger leben. Menschen irren sich in ihrer Situationseinschätzung meist zum optimistischen Pol hin, auch wenn es keine direkten Anhaltspunkte dafür gibt, dass ihre Annahmen zutreffen. .Wir erwarten länger zu leben, wir unterschätzen das Risiko einer Scheidung und überschätzen unsere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. In einer neuroradiologischen Studie (fMRI) fanden T.Sharot et al. (Nature 450, 102-105 (1 November 2007) doi:10.1038/nature06280 ). heraus, dass eine vermehrte Aktivierung der Amygdala und der rostralen anterioren Cingulumrinde auftritt, wen wir uns positive zukünftige Ereignisse vorstellen, im Vergleich zur Vorstellung von einem pessimistischen Verlauf der Zukunft. Man geht davon aus, dass die Aktivierung dieser Hirnregionen zu einer emotionalen Beruhigung führt und damit optimistische Gedanken (im Sinne eines Bias) wahrscheinlicher macht. Es handelt sich um Hirnregionen die bei Depressionen schlechter arbeiten, was für den Pessimismus bei Depressionen verantwortlich gemacht wurde. Optimistische Menschen zeigten eine größere Aktivierung der Amygdala und der rostralen anterioren Cingulumrinde als ihre pessimistischen Vergleichspersonen. Das Hirn kann also bei gesunden Menschen eine organische Grundlage für eine optimistische Lebenshaltung und Sichtweise der eigenen Biographie schaffen.

 

Quellen / Literatur:

Erik J. Giltay et al., Dispositional Optimism and All-Cause and Cardiovascular Mortality in a Prospective Cohort of Elderly Dutch Men and Women Arch Gen Psychiatry. 2004;61:1126-1135.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur