Osteoarthrose

Oft auch als Arthrose bezeichnet, meint einen Abbau des Gelenksknorpels ohne entzündliche Ursache. Es kommt hierdurch zu einem Umbau des gelenksnahen Knochengewebes. Neben Abbauvorgängen, die überwiegend den Knorpel bis zum Verlust betreffen können, kommt es zur Neubildung von Knorpel- und Knochengewebe im Gelenksbereich, die man als Osteophyten bezeichnet. Bewegungseinschränkungen, Entzündungen der Gelenksinnenhaut und Schmerzen können die Folge sein. Solche Entzündungen der Gelenksinnenhaut bezeichnet man als Synovitis, die entzündliche Reaktion auf die Osteoporose allgemein als aktivierten Arthrose. Anlaufschmerzen sind dabei häufiger als Schmerzen während der gesamten Bewegung. In der Querschnittstudie, dem „Erstes Bundesgesundheitssurvey für die BRD“, wurden zwischen Oktober 1997 und März 1999 die Arthroseprävalenz, die Komorbidität und gesundheitsrelevante Verhaltensweisen der gesamt deutschen Bevölkerung mittels eines ärztlichen Interviews und medizinischer Untersuchungen bei 6205 Personen im Alter von 18–79 Jahren erfasst. Der typische Arthrosepatient ist über 60 Jahre alt, adipös und geht (oder ging) manueller beruflicher Tätigkeit nach. Umgekehrt finden sich unter jüngeren Angestellten mit normalem Körpergewicht signifikant seltener Arthrotiker. Unter den Menschen, die an einer Arthrose leiden, wird die Schmerzlokalisation am häufigsten mit Schmerzen in den Hüftgelenken(56,48%), im Knie (45,24%) und in den Fingern (45,12%) berichtet. Angabe von Arthrose unter Studenten, Auszubildende, 12%, ungelernte manuelle Arbeiter und Landwirte 30,8%, Vorarbeiter und Meister 34,0%, Selbständige in Kleinbetrieben 33,7 %, Angestellte und Beamte im mittleren Dienst 26,3%, Angestellte und Beamte im gehobenen Dienst 24,5%, Angestellte und Beamte im höheren Dienst, Geschäftsführer 29,0 %. Während bei <30-Jährigen nur jeder Zwanzigste an (mindestens) einem Ge lenk eine Osteoarthrose aufweist, trifft dies bei den >60-Jährigen für jeden 2. zu. Bei den Normalgewichtigen sind es18%, bei den Übergewichtigen 30%, bei den massiv Übergewichtigen 47%. Arthrosepatienten leiden häufiger an Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen, chronischen Bronchialerkrankungen so wie Hypertonie und erhöhte Blutfetten. Alter ist damit der Hauptrisikofaktor, viele andere Risikofaktoren sind beeinflussbar. Arthrose verursacht ca. 3% der der Gesundheitskosten und 6,1% der Frühberentungen. Gewichtsabnahme, Ausgleichssport und gesunde Lebensweise können vorbeugen und lindern, ist bereits eine Osteoarthrose vorhanden, sollten die betroffenen Gelenke beim Sport entlastet werden, beispielsweise Nordic Walking statt Laufen. Angepasste Muskelkräftigung, Wärme und Schmerzmittel sind sonst die wichtigsten Behandlungsbausteine.

 

Quellen / Literatur:

S. Schneider et al., Prävalenz und Korrelate der Osteoarthrose in der BRD, Der Orthopäde 2005, 34:782–790

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur