Praevalenz

Zahl der Erkrankten/Zahl aller Beobachteten. Muß sich immer auf einen „Beobachtungsort“ beziehen. Z.B.:Praevalenz für Husten ist im Ruhrgebiet größer als im Schwarzwald. (engl. prevalence) , beschreibt Mengen von (i.a.) Personen in einem definierten Zustand. z.B. des Krankseins/Betroffenseins. Sie ist neben der Inzidenz ein Hauptaspekt der Beschreibung und Analyse der Verbreitung von Krankheiten/Gesundheitsproblemen. Die Prävalenz kann sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums vergrößern, dann spricht man von Epidemie, konstant sein, dann spricht man von Gleichgewicht oder sich verringern, dann spricht man von Regression. Man kann in der Regel von der Häufigkeit des Krankseins nicht auf die Häufigkeit des Krankwerdens (Inzidenz ) schließen. Für die Prävalenz gibt es eine Reihe von speziellen epidemiologischen_Maßzahlen , die Prävalenzmaße. Maßzahlen zur Beschreibung des epidemiologischen Bestandes an betrachteten Kranken/Betroffenen. Die Prävalenzrate (engl. prevalence rate) beschreibt den Anteil Erkrankter/Betroffener an der betrachteten Bevölkerung und stellt somit eine Quote dar. Gleichzeitig ist sie die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig aus der Bevölkerung ausgewählte Person erkrankt/betroffen ist. In der Punktprävalenzrate (engl. point prevalence rate) wird die Bevölkerung und das Kranksein zu einem Zeitpunkt betrachtet. Insbesondere bei Krankheiten mit sehr kurzen Verweildauern bringt das methodische Probleme, deshalb wird oft die Periodenprävalenzrate (engl. period prevalence rate) herangezogen. Hierbei wird die Anzahl der Erkrankten/Betroffenen an einem Stichtag und in einem Zeitabschnitt verwendet. Spezielle Periodenprävalenzraten sind die jährliche Prävalenzrate (engl. annual prevalence rate) (es werden die in einem Jahr mindestens einmal Erkrankten gezählt) und die Lebenszeitprävalenzrate (engl. life-time prevalence). Letztere beschreibt den Anteil der Bevölkerung, der die Krankheit jemals hatte.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur