Progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML)

Erkrankung des Myelins im Zentralnervensystem durch Reaktivierung einer Infektion der Oligodendrozyten mit dem JC-Virus, einem Papovavirus. Tritt überwiegend im Rahmen von HIV- Infektionen und chronisch lymphatischer Leukämie, Lymphomen sowie bei nierentransplantierten Patienten auf. Es handelt sich um eine subakute Enzephalitis, die am häufigsten bei fortgeschrittener HIV-Infektion auftritt aber auch ein Erstsymptom von AIDS sein kann. Nachgewiesen wird die Erkrankung durch den Nachweis von JC-Virus-DNA im Liquor mittels PCR und typische Kernspin-Veränderungen. Symptomatisch besteht häufig eine Hemiparese, eine homonyme Hemianopsie oder Quadrantenanopsie sind ebenfall häufig. Andere diverse neurologische Symptome sind möglich. Therapieversuche mit Cidofovir scheinen nach Einzelfallberichten gerechtfertigt.

 

Quellen / Literatur:

C. Holzapfel et al, Nervenarzt 2002 · 73:543–547

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur