Projektive Identifikation

Bei der projektiven Identifikation begegnet die Person emotionalen Konflikten oder inneren oder äußeren Belastungsfaktoren, indem sie ihre eigenen unangenehmen Gefühle, Impulse oder Gedanken fälschlicherweise jemand anderem zuschreibt. Anders als bei einfacher Projektion, sagt sich die Person nicht völlig von dem los, was projiziert wird. Statt dessen bleibt sich die Person ihrer eigenen Affekte oder Impulse bewußt, fehlattribuiert sie aber als gerechtfertigte Reaktionen auf die andere Person. Nicht selten ruft die Person genau die Gefühle in anderen hervor, von denen sie zuvor fälschlicherweise geglaubt hat, sie seien vorhanden, so daß es schwierig ist zu klären, wer wem was zuerst getan hat.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur