Synaptische Vesikelproteine

Nervenzellen haben verschiedene Arten von Speicherorganellen für Neurotransmitter, (kleine synaptische Vesikel und große Vesikel mit elektronendichtem Kern). Synaptische Vesikelproteine spielen vermutlich eine wesentliche Rolle bei der Steuerung der neuronalen Plastizität und damit der Entstehung psychiatrischer Erkrankungen, sie beeinflussen die Regulation des Neurotransmitterumsatzes. Der Nervenarzt, 2004, 628 – 632
Synapsin
Synaptisches Vesikelprotein, Phosphoprotein (und synaptisches Vesikelprotein) reguliert die Beziehungen zwischen synaptischen Vesikeln und dem Zytoskelett und damit die die gerichtete Bewegung des Vesikels innerhalb der Zelle. Spielt möglicherweise beim Axonwachstum eine Rolle. Die Gen-Deletion des synaptischen Vesikelproteins Synapsin-1 hemmt bei Mäusen ebenfalls das Axonwachstum.
Synaptobrevin (VAMP)
Synaptisches Vesikelprotein, wie Synaptotagmin ein vesikelassoziiertes Membranprotein wie dieses am Docking (Anheften des Vesikels an die präsynaptische Membran) beteiligt. Grundvoraussetzung für die synaptische Transmission ist der SNARE-Komplex, der durch Bindung von Synaptobrevin an die Plasmamembranproteine SNAP-25 und Syntaxin 1a entsteht. Bindet sich das Synaptobrevin an das Vesikelprotein Synaptophysin, entsteht der Synaptobrevin/Synapto-physin-Komplex. Der Synaptobrevin/Synaptophysin-Komplex kann sich veränderten synaptischen Aktivitäten anpassen. Damit Synaptobrevin mit den vesikel-assozierten Syntaxin 1a und SNAP-25 keine unerwünschte cis-SNARE-Komplexbildung eingeht, wird „bindendes“ Synaptophysin benötigt. Vor allem bei erhöhter neuronaler Aktivität stellt der Synaptobrevin/Synaptophysin-Komplex eine Art Reserve für Synaptobrevin dar.
Synaptotagmin
Synaptisches Vesikelprotein, membranverankertes Protein, (Synaptische Vesikelprotein) 13 verschiedene Synaptotagmine die in 6 Klassen eingeteilt werden , sind bekannt, sie regulieren das Anhaften der Vesikel an die präsynaptische Membran es ist ein Vermittler der Membranfusion. Vesikuläres Synaptotagmin, ein Kalziumsensor der Transmitterfreisetzung, hat keinen Einfluss auf das Axonwachstum.
Synaptophysin
membranintegriertes Glykoprotein an präsynaptischen Vesikeln von Neuronen, 6–8% aller Synaptische Vesikelproteine. Synaptophysin nimmt während gesteigerter synaptischer Aktivität eine modulierende Rolle ein, indem es die Verfügbarkeit von Synaptobrevin während der Exozytose reguliert. Synaptophysin kann als Modulator verstanden werden, der die Effizienz von Synapsen während der Entwicklung, aber auch bei erhöhter Anforderung wie physiologischen oder pathologischen Bedingungen beeinflußt. Auf diese Weise stellt Synaptophysin einen Indikator auf der Ebene synaptischer Vesikel für synaptische Plastizität dar.

 

Quellen / Literatur:

Der Nervenarzt, 2004, 628 – 632 Britta Hinz, Untersuchungen zur physiologischen Relevanz des Synaptobrevin/Synaptophysin-Komplexes, 2002 www.dissertation.de

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur