Babor Typologie des Alkoholismus

Einen einheitlichen Alkoholikertyp gibt es nicht. Aus der Masse der Alkoholkranken heben sich statistisch einzelne Prägnanztypen heraus, die auch durch unterschiedliches Trinkverhalten charakterisiert sind. In der Praxis sind dagegen beim Einzelfall Überschneidungen evident. Die gebräuchlichste Einteilung wurde von Jellinek vorgeschlagen Die Typologie von Barbor ist wegen der prognostischen Aussage aber in der Praxis gut verwendbar

Typ A: Typ B:
Später Beginn (30–40 Jahre) Früher Beginn (vor 21. Lebensjahr)
Wenig Risikofaktoren in der Kindheit Vermehrt Risikofaktoren in Familie und Kindheit
Geringer Grad der Abhängigkeit Starke Ausprägung der Abhängigkeit, Mißbrauch auch von anderen Substanzen
Wenig körperliche und soziale Konsequenzen des Alkoholkonsums Vermehrt körperliche und soziale Konsequenzen des Alkoholkonsums nach kürzerer Zeit
Geringe psychiatrische Komorbidität Hohe psychiatrische Komorbidität
Geringe Belastungsfaktoren im familiären und beruflichen Umfeld Hohe Belastungsfaktoren im familiären und beruflichen Umfeld
Gute therapeutische Prognose Schlechte therapeutische Prognose

Siehe auch Alkoholismus (Fragen zur Selbst- und Fremddiagnose, Screening), Jellinek und Substanzmissbrauch,

 

Quellen / Literatur:

TF, et al. (1992) Types of alcoholics, I. Evidence for an empirically derived typology based on indicators of vulnerability and severity. Arch Gen Psychiatry 49: 599–608

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur