Bandscheibenvorfall

Bandscheiben-Protrusion: Vorwölbung des Gallertkerns in den intakten Faserring <-> Bandscheiben-Prolaps oder Vorfall: Vorwölbung des Gallertkerns in den nicht mehr intakten bzw. durchbohrten Faserring Bandscheiben-Sequester: abgerissene Anteile des Gallertkerns im Wirbelkanal Dorso-lateraler (hinterer seitlicher) Prolaps führt zum Druck auf eine Nervenwurzel und zu Ausfallserscheinungen in dem von dieser Nervenwurzel versorgten Hautgebiet oder Muskel medio-lateraler (mittig- seitlicher) Prolaps führt manchmal „nur“ zu Rückenschmerzen kann aber auch wie oben zu den selben Ausfallserscheinungen führen. Dies hängt von der Weite des zur Verfügung stehenden Platzes im Wirbelkanal ab. medialer (mittlerer) Prolaps: je nach Größe des Vorfalls „nur“ Rückenschmerzen oder Ausfälle wie oben, oder wenn eine starke Einengung erfolgt auch schlimme Ausfälle mit Blasen und Darmentleerungsstörungen, was glücklicherweise sehr selten ist, dann aber ein medizinischer Notfall ist. Ein Bandscheibenvorfall ist nur mit einer Kernspin- oder Computertomographie nachzuweisen. Auf Nativ-Röntgenaufnahmen ist lediglich eventuell eine Verschmälerung des Bandscheibenraumes zu erkennen. Eine Computertomographie ist erst dann indiziert, wenn auch entsprechende Nervenausfallserscheinungen oder Muskellähmungen vorliegen und/oder eine Operation geplant ist. (OLG Schleswig, Urt.v. 25.11.1992, 4U56/90) Genaueres siehe unter Bandscheibenvorfall

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur