ESES-Syndrom (Electrical status epilepticus during slow sleep)

Dieses Syndrom der Epilepsie mit kontinuierlichen Spikewave-Entladungen im synchronisierten Schlaf wird bioelektrisch durch die zu mindestens in 85 % des gesamten Tiefschlafs vorkommenden generalisierten Spike-wave-Muster definiert. Klinische Kennzeichen sind ein initial möglicher schwieriger Anfallsverlauf mit verschiedenen Anfallsformen und auch Staten, deutliche psychopathologische Symptome und Intelligenzstörungen im Krankheitsverlauf und schließlich eine zwar gute Prognose der Anfälle aber gestörte Gesamtentwicklung. Die nosologische Zuordnung bleibt kontrovers, die Ätiopathogenese unklar. Die Epilepsieform spricht auf Medikamente wie Valproat und/oder Ethosuximid gut an und remittiert nach einigen Jahren. Die Gesamtprognose ist zurückhaltend zu stellen, da nur die Hälfte der Patienten später eine annähernd normale Entwicklung zeigt. Möglicherweise ist die Prognose auch wesentlich abhängig von einer Frühbehandlung bei lediglich an den Schlaf gebundenen EEG-Veränderungen.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur