Freud, Sigmund

Sigmund Freud wurde am 6.5.1856 in Freiburg in Mähren geboren. Sein eigentlicher Name war Sigismund Schlomo Freud, den er im Alter von 22 Jahren in Sigmund umändern ließ. Er hatte zwei Stiefgeschwister, die sein Vater Jakob mit in die Familie brachte. Für seine Mutter Amalie war er das erste Kind. Sigmund Freud war Jude. 1860 zog die Familie nach Wien um, da das Geschäft seines Vaters ruiniert war. 1865 besuchte Freud ein Jahr früher als gewöhnlich das Gymnasium in Lyzeum. 1870 las er das vollständige Werk von Ludwig Börne, was großen Einfluss auf seine Zukunft nahm. Freud bestand 1873 sein Abschlussexamen, wobei man vor allem seinen deutschen Stil bewunderte. Ursprünglich wollte Freud Jura studieren, entschloss sich dann aber doch für Medizin. Er hörte Vorlesungen des Philosophen Franz von Brentano. 1876 führte er erste Forschungen über die Geschlechtsdrüsen der Aale und das zentrale Nervensystem der Neunaugenlarve. Seit 1878 war er befreundet mit Josef Breuer, welcher ihm moralisch und finanziell half. Freud näherte sich der Entdeckung des Neuron (Bestandteil des Nervensystems). 1879 besuchte Freud Vorlesungen von Meynert, war jedoch nicht interessiert, sein ganzes Interesse galt der Neurologie. 1880 leistete Freud ein Jahr Militärdienst und überlegte statt medizinischer Praxis in die Forschung zu gehen. 1881 machte Freud das Abschlussexamen in Medizin. 1882 entdeckte Freud die schmerzbetäubende Wirkung von Kokain. Er lernte Martha Barnays kennen. 1884 schrieb Freud eine Monographie über die Kokapflanze. Er begann „nervöse“ Krankheiten mit der Elektrotherapie zu behandeln. Sigmund Freud verlor infolge Ansehen in der Medizin. 1885 ging Freud mit einem Stipendium zur Jean – Martin – Charcot Fakultät nach Paris. Dort lernte er einige Fälle von Hysterie und die Auswirkungen der Hypnose kennen. Er war von Charcot derart begeistert, dass er ihm seine Vorlesungen übersetzte. 1886 ließ sich Freud als Nervenarzt und Hypnosetherapeut in Wien nieder und arbeitete als Dozent für Neuropathologie. Er heiratete Martha Barnays. Mit ihr hatte Freud sechs Kinder. 1895 veröffentlichte Freud zusammen mit Josef Breuer das Werk „Studium über Hysterie“, das erste Grundlagen der Psychoanalyse enthielt. Freuds Vorlesung über sexuellen Ursachen der Hysterie wird mit Befremden aufgenommen. 1897 entwickelte er die Theorie vom Ödipuskomplex. 1899 erscheint sein Werk „Die Traumdeutung“. 1901 veröffentlicht Freud die „Psychopathologie des Alltagslebens“. Sein Werk „Jenseits des Lustprinzip“ erscheint. 1923 wurde Freud aufgrund eines Lippenkrebs operiert. Er veröffentlichte „Das Ich und das Es“. 1933 ergriffen die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht und Freuds Werke wurden in Berlin von den Nazis verbrannt. Freud führte Briefwechsel mit Albert Einstein zum Thema Krieg. 1939 starb Sigmund Freud in London.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur