Hyperthyreose

(siehe auch unter thyreotoxische periodische Paralyse )
Schilddrüsenüberfunktion, eine wichtige Differenzialdiagnose auch Psychiatrischer Erkrankungen. Symptome: Wärmeintoleranz, warme feuchte Haut, vermehrtes Schwitzen, (Sinus-)Tachykardie (schneller Herzschlag), psychomotorische Unruhe, gesteigerte Nervosität, Schlafstörungen, feinschlägiger Tremor der Hände, Gewichtsverlust, Haarausfall, gesteigerte Stuhlfrequenz, Schwäche der Oberschenkelmuskulatur (Myopathie). Am wichtigsten ist in der Diagnostik ein simpler Laborwert, durch Messung des TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) kann in den meisten Fällen die Diagnose ausgeschlossen oder gestellt werden. Üblicherweise ist das TSH erniedrigt, ein normaler TSH-Wert schließt eine primäre Hyperthyreose weitgehend aus. Bei den seltenen sekundären Hyperthyreosen bei denen ein TSH-produzierendes Hypophysenadenom ursächlich ist, ist das TSH erhöht. Wenn der TSH- Wert auffällig ist, werden auch die Schilddrüsenhormone T3 und T4 bestimmt. In der ursächlichen Diagnostik bestimmt der Internist oder Hausarzt dann die Schilddrüsen-Autoantikörper um Erkrankungen wie einen Morbus Basedow oder eine Hashimoto-Thyreoiditis zu diagnostizieren oder diese von nicht-autoimmunogenen Hyperthyreosen zu unterscheiden. Eine Schilddrüsen-Sonographien dienen der Abklärung von Schilddrüsenknoten. Schilddrüsen-Szintigraphien spielen in der Abklärung einer Hyperthyreose nur eine geringe Rolle. Bei der Thyreoiditis de Quervain ist treten Schmerzen in der Schilddrüsenregion mit Ausstrahlung in den Kieferbereich, allgemeines Krankheitsgefühl, subfebrile bis febrile Temperaturen, hohe Blutsenkungsreaktion auf. Hyperthyreosen bei Thyreoiditiden (Schilddrüsenentzündugen) klingen oft von alleine ab. Bei manchen Schilddrüsenentzündungen kommt es zu einer Zerstörung der Schilddrüse, nach der Hyperthyreosephase folgt dann die Unterfunktion der Schilddrüse, die mit Schilddrüsenhormon behandelt werden muss. Besonders wichtig ist, dass bei vorbestehender Schilddrüsenerkrankung wie Kropf, euthyreotem Morbus Basedow, durchgemachten Schilddrüsenentzündungen jodhaltige Medikamente (wie Amiodaron), jodhaltige Desinfektionsmittel, jodangereichertes Salz und Röntgenkontrastmittel eine akute Überfunktion auslösen können.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur