kongophile Angiopathie

Die kongophile Angiopathie (zerebrovaskuläre Amyloidose) ist eine auf das Gehirn beschränkte, bei älteren Menschen jenseits des 60. Lebensjahres auftretende Gefäßamyloidose ähnlich, wie sie auch bei der Alzheimerschen Krankheit auftritt. Das in die Gefäßwände eingelagerte Amyloidprotein ist identisch zur Alzheimer-Krankheit. Das Gefäßamyloid lässt sich durch den Farbstoff Kongorot anfärben, hieraus resultiert der Name. Neben ihrem sporadischen Auftreten im Alter kommt die zerebrovaskuläre Amyloidose auch als erbliches, familiäres Leiden schon im mittleren Lebensalter vor und führt dann nicht selten zu zerebralen Massenblutungen. Bei der sporadischen kongophilen Angiopathie des Seniums sind atypisch (meist okzipital) lokalisierte, oberflächennahe Massenblutungen selten, d.h., stellen ca.1-3% aller zerebralen Massenblutungen jenseits des 60 Lebensjahres. Kombination mit hypertensiver Angiopathie erhöht die Inzidenz atypischer Blutungen bei kongophiler Angiopathie erheblich.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur